Gewerbeverein: USA ist weltweit zweitgrößter Produktpirat, die Türkei Nr. 4!
Die EU-Präsidentschaft möge sich endlich für Europas Wirtschaft stark machen!
Wien (pts040/11.04.2006/21:25) Den Spitzenplatz bei Produktpiraterie kann China so rasch keiner streitig machen. Aber dass unser "Freund^3 USA bei in Deutschland vom Zoll beschlagnahmten illegalen Produkten mit einem "Marktanteil^3 von 11,23 Prozent (2005) den prominenten Platz 2 einnimmt, das ist wohl bemerkenswert. Wer solche Freunde hat, braucht sich um seine Feine nicht zu sorgen, meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV). Gleiches gilt für Freund EU-Beitrittskandidat Türkei, der mit einer Fakerate von 8,73% beim deutschen Zoll Platz 4 einnimmt, unmittelbar hinter Thailand.
Es wird wohl erlaubt zu sein, die deutschen Zahlen mangels veröffentlichter österreichischer Werte auf unser Land zu übertragen. Besonders die USA sind ein interessanter Fall. Immerhin sitzt das Land im G8-Gremium, von dem aus die Weltwirtschaft markant beeinflusst wird. Vom stets geäußerten Anspruch besonders gute Gutmenschen - gar Weltpolizei - zu sein, wollen wir ganz absehen.
Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft ist somit aufgefordert gegenüber den USA in Sachen Produktpiraterie vorstellig zu werden. Und den Türken kann man gleich ausrichten: Wenn sie schon in der Beitrittsverhandlungsphase derart unfair auftritt, dann mögen sie sich eine Fortsetzung dieser Gespräche gleich abschminken.
So haben etwa EU-Politiker bisher - sieht man von Angela Merkel ab - beredt zum heißen Eisen Produktpiraterie geschwiegen. Auch die Österreicher waren maulfaul. Nur nicht anecken.
Produktpiraterie trifft uns besonders im Maschinenbau oder in der Elektronik, wo Innovationen einfach gespranzt werden.
Nun hat ja eben gerade Angela Merkel so treffend formuliert, dass wir so viel besser sein müssen, wie wir teurer als unsere globalen Mitbewerber sind. Das geht aber nur durch Innovationen. Und hier schließt sich der Kreis. Europas Politiker und jene der EU haben ja bisher so gut wie nichts zum Schutz europäischer Innovationen getan. Offenbar meinte man, dass das Verteilen von Sozialleistungen genügt, um einen Standort nachhaltig abzusichern.
Es wäre eine Ruhmestat, wenn sich die Ratspräsidentschaft nach Vorliegen dieser brisanten Daten nun einmal unseren Partner USA ins Gebet nimmt. Und mit den Türken muss Klartext geredet werden. Sie mögen uns eine Antwort geben, was sie denn von der EU wirklich wollen. Piraten innerhalb der EU - das brauchen wir ebenso wenig wie Partner, die uns hintergehen!
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