pts20060510045 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Wie ein WKÖ-Vizepräsident die Interessen der Wirtschaft vertritt!

Die Lobeshymne Christoph Matznetters auf den ach so fairen ÖGB ist widerlich!


Wien (pts045/10.05.2006/22:12) Natürlich hat er Recht, der SPÖ-Budget- und Finanzsprecher und WKÖ-Vizepräsident Christoph Matznetter, wenn er via Leserbrief verbreitet, dass der Bawag-Aktionär ÖGB rechtlich so wenig wie irgend ein anderer Aktionär verpflichtet ist, für die Schulden eines Unternehmens zu haften. Nur wäre das im konkreten Fall Bawag dumm gewesen und unanständig zugleich. WKÖ-Vizepräsident Matznetter meint dann weiter, dass der Steuerzahler - er meint, die Republik kommt billig davon - viel mehr hätte zahlen müssen, wenn das Bawag-Risiko schlagend geworden wäre. Im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) nimmt man mit Erstaunen und Entsetzen zur Kenntnis, dass ein WKÖ-Vizepräsident die Interessen einer einzigen bis vor Kurzem kriminell geführten Bank höher bewertet, als jene der anderen 99,99999 Prozent anständigen und steuerzahlenden Betriebe. Danke Herr Matznetter!

Eigentlich hätten wir uns erwartet, dass Matznetter irgend ein Wort des Bedauerns zur Bawag-Affäre findet. Immerhin haften hunderttausende österreichische Unternehmer für ÖGB und Bawag nun intensiver, als für die eigene Ehefrau. Aber Matznetter baut sich stattdessen als Schutzpatron des ÖGB auf. O-Ton: "Der ÖGB leistet viel mehr zur Sanierung der Bawag-Bilanz 2005, als er müsste. Die Republik Österreich kommt mit der 900-Millionen-Euro-Haftung.......dem gegenüber geradezu "billig" davon."

Irgendwie scheint Herr Matznetter der falsche Budgetsprecher seiner Partei im Parlament zu sein. Wer alimentiert denn die überhaupt die Republik Österreich, damit sie Haftungen übernehmen kann? Doch wohl der Steuerzahler und das sind auch und überwiegend Unternehmen.

Matznetter, der WKÖ-Vizepräsident muss grundsätzlich irgendetwas gegen seine eigene Klientel - die Unternehmer - haben. Wir erinnern uns noch als er vor mehr als einem Jahr eine massive Steuererhöhung forderte. Und sein SPÖ-Wirtschaftsprogramm - brav vom Parteivorsitzenden mitgetragen - musste wegen wirtschaftsschädigender Anliegen raschest eingestampft werden.

Von einem Wirtschaftsinteressensvertreter erwartet man sich, dass er die anständig geführten Unternehmen Österreichs vertritt und deren Anliegen unterstützt. Wenn er aber glaubt, den ÖGB für sein Verhalten loben zu müssen, dann möge er sich dort hin verändern.

Wohlgemerkt: Auch in der Wirtschaft nervt ein ÖGB-Vorsitzender, der sich für die Unterstützung der Steuerzahler mit einem nahezu hündisch unterwürfigem "Danke" wehrlos auf den Boden legt. Auch uns in der Wirtschaft sind aufrechte, gestandene Gewerkschafter als Gegenüber lieber. Mit ihnen kann man dann Tacheles reden. Aber ein Christoph Matznetter sollte wegen kammerschädigendem Verhaltens als Vizepräsident aus der Pflichtgemeinschaft WKÖ entfernt werden, meint man im ÖGV.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
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