pts20060608033 Produkte/Innovationen, Unternehmen/Wirtschaft

Münze Österreich präsentiert Bilanz 2005

Geschäftsjahr erfolgreich - Ergebnis deutlich besser als 2004


Wien (pts033/08.06.2006/13:36) "Das Geschäftsjahr 2005 war für das Unternehmen ein durchaus erfreuliches, das Ergebnis fiel deutlich besser aus als im Jahr zuvor", lautete das Resümee der Münze Österreich-Vorstandsdirektoren Dietmar Spranz und DI Kurt Meyer zu Beginn der Bilanzpressekonferenz.

Zwar lag der erzielte Nettoumsatz mit 176,0 Mio EUR knapp unter jenem des Vorjahres
(2004: 180,8 Mio EUR), das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat sich aber gegenüber 2004 mit 28,1 Mio EUR nahezu verdoppelt (2004: 15,3 Mio EUR). An die Muttergesellschaft, die Oesterreichische Nationalbank, wird wie zuletzt eine Dividende in der Höhe von 18 Mio EUR ausgeschüttet.

Unter Einbeziehung der voll konsolidierten Tochtergesellschaften Hans W. Hercher Münzen GmbH (Deutschland), der Schoeller Münzhandel GmbH (Wien) und der Münze Österreich Shop GmbH wurde ein Konzernumsatz von 227,4 Mio EUR (2004: 228,5 Mio EUR) erwirtschaftet. "Fast 47% davon wurden im Ausland erzielt (2004: 51%)", berichtet Münze Österreich-Generaldirektor Dietmar Spranz.

Münzen für die Geldbörse
Nach den Jahren der Bargeldumstellung steht nun die Deckung des aktuellen Münzbedarfs im Vordergrund. Gefragt waren in erster Linie Münzen mit niedrigen Nominalen. Eine deutlich höhere Produktionsmenge gab es bei den 2-Euro-Münzen infolge der erstmaligen Ausgabe einer Gedenkprägung (2-Euro-Münze "50 Jahre Staatsvertrag"). Im Jahr 2005 wurden insgesamt 324 Mio. Stück Münzen der Werte 1 Cent bis 2 Euro gefertigt und an die Oesterreichische Nationalbank geliefert. Der Gesamtnennwert belief sich auf 27,9 Mio EUR. Damit lag die Zahl dieser Münzen unter jener des Vorjahres (428,9 Mio. Stück). Da mit 6,9 Mio. Stück deutlich mehr 2-Euro-Münzen ausgegeben wurden, blieb der Gesamtnennwert mit 27,9 Mio EUR nur wenig unter jenem aus 2004 (29,4 Mio EUR).

Schilling- und Groschenmünzen werden von der Oesterreichischen Nationalbank so wie von der Münze Österreich zeitlich unbefristet gegen Euro getauscht. Damit bleibt der Schilling- und Groschenrücklauf auch weiter relevant. Dieser Rücklauf setzte sich zuletzt auf sehr niedrigem Niveau fort (2,3 Mio EUR gegenüber 5,1 Mio EUR in 2004).

Anlagemünzen und Barren aus Gold
Schon im Jahr 2005 brachte der internationale Goldpreis neue Rekordwerte. Gold erweist sich nicht nur als sichere Anlageform, in den letzten Monaten konnten Goldanleger auch Gewinne realisieren. Das führte zu einer starken Belebung des Sekundärmarktes. Die durchaus lebhafte Nachfrage konnte vom Handel weitgehend aus vorhandenen Beständen gedeckt werden, wodurch sie für die Hersteller - so auch für die Münze Österreich - nur gedämpft wirksam wurde.

Die Menge von in Form Wiener Philharmoniker, der "Goldanlagemünze Europas", verkauften Goldes lag 2005 mit 192.000 Unzen - eine Unze entspricht etwa 31 Gramm - um rund 9 % unter dem Vorjahreswert (208.200 Unzen). Infolge des höheren Goldpreises kam es umsatzmäßig mit 71,7 Mio EUR zu einer leichten Steigerung gegenüber den 70,8 Mio EUR des Jahres 2004. Wichtigster Markt war Europa (38%) gefolgt von Nordamerika (34%) und Japan (27%). In Europa wie auch in Japan war der Wiener Philharmoniker Marktführer.

Die Barrenverkäufe legten wieder leicht zu. Sowohl mengen- als auch umsatzmäßig wurde das Vorjahresergebnis übertroffen. In Summe wurden 26.437 Stück Barren mit einem Gewicht von 87.942 Unzen abgesetzt (2004: 18.819 Stück, 85.798 Unzen). Der erzielte Umsatz erreichte 31,8 Mio EUR (2004: 28,3 Mio EUR).

Sammlermünzen
Das Interesse an Sammlermünzen aus Österreich erwies sich im Jahr 2005 als weitgehend stabil. Gleich vier Münzausgaben, die gemeinsam das so genannte "Jubiläumspaket" bildeten, erinnerten an die in diesem Jahr gefeierten Jubiläen der Republik Österreich. Besonders zu erwähnen ist die Silber-Niob-Münze, die im Jahr 2005 dem Thema "50 Jahre Fernsehen" gewidmet war. Silber-Niob-Münzen mit ihrem farbigen Niob-Kern sind eine Entwicklung der Münze Österreich und im In- wie im Ausland sehr begehrt. Der Umsatz im Geschäftsfeld Sammlermünzen lag mit 27,1 Mio EUR nahezu gleichauf mit dem Wert im Vorjahr (2004: 27,8 Mio EUR).

Business to Business
In diesem Bereich, der vor allem Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Münzstätten und Notenbanken zum Gegenstand hat, konnte 2005 unter Einrechnung des Handels mit Münzmetallen ein Umsatz von 13,3 Mio EUR erwirtschaftet werden. "Diese verhältnismäßig jungen oder neuen Produktsparten haben einen wesentlichen Anteil am guten Jahresergebnis", hob Generaldirektor-Stv. DI Kurt Meyer hervor.

Der Verkauf von Münzronden - Ronden sind die noch nicht geprägten Münzplättchen - konnte nach einem leichten Rückgang im Jahre 2004 wiederum gesteigert werden. Der Absatz von Ronden aus Gold und Silber lag insgesamt bei 1,3 Mio. Stück (2004: 1,2 Mio. Stück). Der Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass weitere Münzstätten, vor allem aus Europa, als Kunden gewonnen werden konnten. Im Jahr 2005 waren 23 Münzstätten Kunden der Münze Österreich. Neben Ronden aus Edelmetallen nimmt auch der Handel mit Ronden für Umlaufmünzen stetig zu.

Ebenso konnte die Lieferung geprägter Münzen an ausländische Notenbanken beträchtlich gesteigert werden. Wurden im Vorjahr 213 Mio. Stück umgesetzt, so waren es 2005 bereits 603 Mio. Stück.

Auch die seit einigen Jahren angebotenen Serviceleistungen für Metallrecycling konnten sich weiterhin gut entwickeln. 2005 wurden bereits 387 Tonnen unedles Material gehandelt und in Kooperationen mit Partnerfirmen der Weiterverarbeitung zugeführt.

Die Zusammenlegung der Verkaufsabteilungen der Oesterreichischen Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH mit der Münze Österreich AG im Sinne einer Geschäftspolitik "alles aus einer Hand mit Fullservice" wurde auch dadurch sehr positiv unterstützt, dass beide Unternehmen eine nahezu identische Kundenstruktur aufweisen.

Investitionen, Forschung und Entwicklung
Die Investitionen in Sachanlagen lagen durch den Abschluss des Projekts "Optimierung Heumarkt" - dabei ging es um die an den Arbeitsabläufen orientierte Optimierung der Arbeitsabläufe am Unternehmensstandort Heumarkt - im Jahr 2005 mit 3,3 Mio EUR deutlich unter den 8,8 Mio EUR aus 2004. Die im Berichtsjahr getätigten Investitionen dienten in erster Linie dem Bereich des Sicherheitssystems, wie z.B. Zutrittskontrolleinrichtungen, Brandschutzmaßnahmen und verbesserte Kommunikationseinrichtungen im Alarmfall. Daneben erwarb die Münze Österreich eine Beteiligung von 16,67 % an der World Money Fair AG, Basel, einer Gesellschaft zur Organisation internationaler Münzmessen.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf rund 0,3 Mio EUR. Sie betreffen vor allem neue Münzmetalle und auch neue Technologien zum Oberflächenschutz von Edelmetallen. Diese Projekte werden auch 2006 fortgesetzt.

Der Ausblick auf das Jahr 2006
Das Jahr 2006 brachte Aufträge für Umlaufmünzen, die mengen- wie auch wertmäßig leicht unter jenen des Jahres 2005 liegen. Niedrigere Bestellmengen sind bei den kleinen Werten (1, 2 und 5 Cent) festzustellen, während die mittleren Werte höhere Prägemengen aufweisen. Eine höhere Bestellmenge gibt es auch beim 1-Euro-Stück.

Was Goldanlageprodukte anbelangt, war das laufende Jahr bislang durch den weiteren Anstieg des Goldpreises geprägt. Das führte zur weiteren Belebung der Goldgeschäfte im Handel, zugleich aber zum Absinken der Nachfrage bei den Produzenten von Goldanlageprodukten, wie der Münze Österreich. Sowohl bei den Wiener Philharmonikern als auch bei den Handelsgoldmünzen liegen die Bestellungen im laufenden Jahr 2006 deutlich unter jenen des Vorjahres. Besser sieht es bei den Goldbarren aus, wo vor allem größere Barren gefragt sind.

Für den technischen Vertrieb zeichnen die Entwicklungen der ersten Monate ein sehr positives Bild. So konnte im Bereich der Silberronden der stückmäßig bisher größte Einzelauftrag in dieser Sparte gewonnen werden.

Was das erwartete Gesamtergebnis für das laufende Geschäftsjahr 2006 anbelangt, wird dieses nach Auskunft der Münze Österreich-Vorstandsdirektoren mit über 10 Mio EUR erwartet.

(Ende)
Aussender: Münze Österreich AG
Ansprechpartner: Heidemarie Neuherz
Tel.: +41-1-71715153
E-Mail: Heidi.Neuherz@Austrian-Mint.at
|