pts20061030029 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

100 Jahre Funkfrequenzmanagement

ITU feiert 100 Jahre int. Fernmeldevertrag


Wien/Berlin/Genf (pts029/30.10.2006/17:11) Die ITU, die International Telecommunication Union (Internationale Fernmeldeunion) feiert am 30 Oktober 2006 das hundertjährige Bestehen des internationalen Vertrages zur Zuteilung und Registrierung von Funkfrequenzen ( http://www.itu.int/ibs/ITU-R/200610100years/index.html ).

Dieser Vertrag sichert die störungsfreie Nutzung aller Anwendungen, die auf die Übertragung via Funk angewiesen sind.

Im Jahre 1865 wurde die ITU gegründet und ist als Mitglied der Vereinten Nationen eine der ältesten internationalen Organisationen überhaupt.

Schon zu Beginn des vorigen Jahrhunderts erkannte die ITU die Notwendigkeit, das Funkfrequenzspektrum, das eine natürliche, nicht vermehrbare Ressource ist, und auch nicht vor Landesgrenzen aufgrund der Ausbreitungsbedingungen halt macht, international zu reglementieren.
Das wurde notwendig um auch in Zukunft die störungsfreie Nutzung für damalige Anwendungen wie Radio-Rundfunk und weltweite Telefonie via Kurzwellenfunk sicherzustellen.

Am 30. Oktober 1906 wurde deshalb von den meisten Staaten der Welt die "Konvention von Berlin" unterzeichnet, die eine eindeutige Zuteilung von Funkfrequenzen über alle Grenzen hinweg ermöglicht. Derzeit gehören mehr als 190 Länder der Welt der ITU an.

Dieser internationale Fernmeldevertrag, der als internationales Völkerrecht anerkannt ist, ist heute wichtiger denn je. Denn neben den inzwischen stark ausgebauten Kurzwellenfunkanwendungen, funktionieren auch Anwendungen im öffentlichen Bereich wie Mobil-Telefonie, GPS-Satellitennavigation und Anwendungen im Heimbereich wie W-LAN und Blue-Tooth (TR), sowie überhaupt alles, das auf drahtlose Übertragungstechnik angewiesen ist, nur deshalb, weil man sich mit Hilfe der ITU auf internationale Industriestandards und Frequenzharmonisierungen einigen konnte.

Ohne die international gültige Einteilung der Frequenzressourcen wäre eine derart hohe Anzahl und Dichte der Anwendungen wegen gegenseitiger Störungen völlig unmöglich.

Heute managed die ITU weltweit ein Frequenzsspektrum von 9Kilohertz bis 400 Gigahertz. Über 1,25 Millionen Radiostationen, rund 400.000 Funkstandards für industrielle, öffentliche und private Funkanwendungen und rund 50.000 Nutzungsstandards für Satellitenbetrieb finden in den Regulierungen und in dem verwalteten Frequenzspektrum Platz. Für die Industrie und Hersteller in nahezu allen Bereichen bedeutet das optimale Sicherheit und enorme Kostenersparnis bei der Entwicklung und Konstruktion von Geräten und trägt dazu bei, dass beispielsweise Anwender im Heimbereich unterschiedlichste Geräte wie Funkkopfhörer, Mobil- und DECT-Telefone, über W-LANS, DVB-T und Satellitenfernsehen und Babyfone bis hin zu Videogegensprechanlagen gleichzeitig und störungsfrei betreiben können.

Jede einzelne Zuteilung wurde und wird darauf geprüft, ob sie mit sämtlichen anderen Zuteilungen verträglich ist. Täglich kommen aufgrund der rasanten Entwicklung insbesondere im Bereich der Heimelektronik hunderte Neuzuteilungen dazu.

Der Österreichische Versuchssenderverband ( http://www.oevsv.at ) als Interessensvertretung des in der ITU verankerten Amateurfunkdienstes fordert anlässlich der 100-Jahrfeier die Industrie, die Politik, und das für die Umsetzung der ITU-Richtlinien zuständige Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur ( http://www.bmvit.gv.at/telekommunikation/frequenzverw/index.html ) auf, die natürliche Ressource Funkspektrum auch in Zukunft zu schützen und erwartet, dass neben allen europäischen Staaten, die der ITU schon zugehören, auch die EU selbst den ITU-Vertrag rasch ratifiziert.

****Amateurfunk ist ein technisch - experimenteller Funkdienst, der in Österreich durch das Amateurfunkgesetz, einem Bestandteil des Fernmelderechtes, reglementiert ist. Weltweit genießen die Interessen von Funkamateuren aufgrund ihrer besonderen Leistungen im Hinblick auf technische Entwicklung und ihrer strukturellen Unterstützung in Not- und Katastrophenfällen den besonderen Schutz durch anerkanntes Völkerrecht (Internationale Telekommunikations Union, ITU).

Informationen über den Amateurfunkdienst und die Leistungen von österreichischen Funkamateuren finden Sie auf der Homepage des Österreichischen Versuchsenderverband unter http://www.oevsv.at

(Ende)
Aussender: DV des Österr. Versuchssenderverbandes
Ansprechpartner: DV des Österr. Versuchssenderverbandes
E-Mail: presseinfo.oevsv@a1.net
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