Pharmig: Fokus auf Medikamentenausgaben ist Augenauswischerei
Medikamentenausgaben nur 12,6 Prozent der Gesundheitsausgaben
Wien (pts046/13.06.2007/16:14) Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber kommentiert die heutigen Aussagen von Franz Bittner, dem Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK), zu Einsparungspotenzialen im Gesundheitswesen: "Was die Spitalsfinanzierung betrifft, gehen wir mit WGKK-Obmann Bittner konform: Das größte Einsparungspotenzial liegt bei uns in den Krankenhäusern. Wer die Medikamentenausgaben in den Mittelpunkt stellt, betreibt hingegen Augenauswischerei, denn diese sind in Österreich im internationalen Vergleich moderat: 2005 lagen sie bei lediglich 12,6 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Und eines darf man nicht vergessen: Hinter den nackten Zahlen stehen immer Patienten, die Therapien benötigen - und deren behandelnde Ärzte, die diese nach bestem Wissen und Gewissen verschreiben. Und dafür von den Krankenkassen strenge Vorgaben erhalten. So gesehen ist die Formulierung 'Einsparungspotenzial bei den Medikamentenkosten' eine unverhüllte Drohung mit Rationierung! Denn nicht nur bei den Medikamentenausgaben insgesamt, sondern auch bei der Zahl der Packungen liegt Österreich im oder unter dem EU-Schnitt!"
Einmal mehr verweist Huber auf das moderate Preisniveau in Österreich: "Die Industriepreise für Medikamente liegen hierzulande um 17,16 Prozent unter dem EU-15-Schnitt und im Schnitt der EU-25!" Abschließend meint Huber zu Bittners Forderung nach einem 4-Prozent-Korridor bei Zuwächsen der Medikamentenausgaben: "Das ist schwer mit der sozialen Marktwirtschaft vereinbar und auch volkswirtschaftlich kontraproduktiv, denn vernünftig und rechtzeitig eingesetzte Medikamente helfen, zahlreiche Krankenhausaufenthalte und Krankenstände zu vermeiden - ganz abgesehen von der Steigerung von Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit der Menschen bis ins Alter!"
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