pts20070717023 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Roland Berger Studie: Umwelttechnologie hat Potenzial zur Leitindustrie

Österreich hinkt aber im internationalen Vergleich hinterher


Wien (pts023/17.07.2007/11:45) Umwelttechnologie ist in Österreich schon heute eine wichtige Industrie, der Anteil am BIP hinkt jedoch im internationalen Vergleich noch nach. Dabei hat die Branche das Potenzial, zu einer Leitindustrie zu werden und etablierte Bereiche wie Holzverarbeitung oder Chemie in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu überholen. Das sind die zentralen Ergebnisse der neuen Studie "Umwelttechnologien - Wachstumschance für Österreichs Wirtschaft", die heute, Dienstag, in Wien vorgestellt wurde. Die Untersuchung basiert auf dem "Öko-Atlas Deutschland", den Roland Berger Strategy Consultants für das deutsche Umweltministerium erstellt hat.

"Österreich braucht langfristig neue Wachstumsimpulse. Spätestens 2010 wird die Thermik der Ostöffnung abflauen, die unser Wirtschaftswachstum in den vergangenen zehn Jahren getragen hat. Daher ist ein verstärkter Fokus auf Innovationen in Hightech-Bereichen wie der Umwelttechnologie dringend nötig. Leider hat Österreich hier einen deutlichen Investitionsrückstand", erklärte Rupert Petry, Managing Partner im Wiener Büro von Roland Berger. Besonders drastisch zeigt das beispielsweise die Sparte Energieeffizienz, die in Deutschland bereits 2,1% des BIP erwirtschaftet, im EU-Durchschnitt 1,8%, in Österreich dagegen nur 0,2%. Ähnlich sieht das Bild bei der nachhaltigen Mobilität aus: Auch hier liegt Österreich mit 0,13% deutlich hinter Deutschland (1,6%) und dem EU-Durchschnitt (0,7%). "Selbst in unserem Kernbereich Recycling und Abfallwirtschaft haben uns unsere Nachbarn überholt", so Petry.

Österreichische Firmen in einigen Bereichen stark vertreten
"Trotz des deutlichen Nachholbedarfs haben österreichische Firmen aber schon heute eine führende Rolle auf dem internationalen Parkett inne", zeigte Petry aber auch positive Seiten auf. So seien bei den erneuerbaren Energien etwa AE + E, VA Tech Hydro oder EPS Solartec, bei der Energieeffizienz Austrotherm oder Infineon und im Bereich Recycling die AVE Vorreiter in Sachen Innovation. "Das Potenzial ist vorhanden. Wir gehen davon aus, dass sich bis zum Jahr 2030 Umwelttechnologie in Österreich zu einer Leitindustrie mit mehr als 30 Milliarden Euro Umsatz entwickeln wird. Der Anteil am Umsatz aller Wirtschaftsbereiche wird sich von derzeit zwei auf acht bis neun Prozent mehr als vervierfachen", so der Strategieberater. Alleine in den kommenden zehn Jahren sollen im Umwelttechnologiebereich rund 20.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Masterplan der österreichischen Bundesregierung
Die Bundesregierung hat die Bedeutung des Themas erkannt und einen Masterplan Umwelttechnologie erstellt. "Die positive Entwicklung der Umwelttechnikbranche soll durch einen Schulterschluss zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft gestärkt werden", fasst Partnerkollege Roland Falb die Ziele des Masterplans zusammen. "Das Papier ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Frage ist, wie die Ideen umgesetzt werden und wie die Unternehmen die Chancen der Umwelttechnologien nutzen."

Wie groß im internationalen Umfeld die Bedeutung der Branche bereits ist, unterstreichen die Wachstumsraten: 2020 werden die Umweltindustrien weltweit rund 2,2 Billionen Euro umsetzen und sich damit zur neuen Boomindustrie des 21. Jahrhunderts entwickeln. Allein für erneuerbare Energien dürfte bis 2020 weltweit ein Investitionsvolumen von 250 Milliarden Euro aufgebracht werden. "Im globalen Umweltmarkt werden Technologien zur Gewinnung erneuerbarer Energien und Lösungen zur effizienten Energienutzung enorm zulegen", so Petry abschließend.

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 33 Büros in 23 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 1.700 Mitarbeiter haben im Jahr 2006 einen Honorarumsatz von rund 555 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von mehr als 140 Partnern.

Weitere Informationen:

Roland Berger Strategy Consultants
Mag. Rupert Petry
Managing Partner
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-101
E-Mail: rupert_petry@at.rolandberger.com

Roland Berger Strategy Consultants
Mag. Matthias Sturm
Marketing- & PR-Advisor
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-110
E-Mail: matthias_sturm@at.rolandberger.com

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications
Ansprechpartner: Mag. Franz Ramerstorfer
Tel.: +43 1 402 48 51-173
E-Mail: ramerstorfer@tsp.at
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