Pharmig: "Diskutieren statt blockieren"
Regionale Politfürsten als "Nein-Sager" und Verhinderer
Wien (pts040/13.09.2007/15:43) Wieder einmal haben Vorschläge zur Umschichtung im Gesundheitswesen bei einigen Beteiligten eine Lawine des Protests losgetreten. "Dabei begründen sich diese Vorschläge ausschließlich auf harte Fakten", kommentiert Pharmig-Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber die aktuelle Debatte. "Wenn die Besuche in den Spitalsambulanzen laut WGKK Obmann Franz Bittner praktisch seit zehn Jahren stagnieren, während die Facharztpraxen einen Zuwachs von fast 30 Prozent verzeichnen, ist eine Verlagerung der Mittel nicht nur wünschenswert, sondern zwingend." Auch unabhängige Stellen wie die OECD sowie nationale und internationale Experten bestätigten immer wieder ein großes Effizienzsteigerungspotenzial im österreichischen Gesundheitswesen.
"Es ist inakzeptabel, dass jeder konstruktive Vorschlag in Sachen Gesundheitsbudget von der Regionalpolitik taktisch blockiert, beziehungsweise einfach vom Tisch gewischt wird. Eines steht jedoch fest, mit dieser Haltung werden wir die Herausforderungen im Gesundheitswesen auf keinen Fall meistern", so Huber. Es gehe nicht um Popularitätswerte oder regionale Beschäftigungspolitik, sondern um politische und somit strukturelle Weichenstellung für unser noch gut funktionierendes Gesundheitswesen. Huber: "Bei jeder Reform sind Kompromisse erforderlich, die die eine oder andere Seite eingehen muss." Um einen tragfähigen Konsens zu erreichen, müssten sich die einzelnen Partner im Gesundheitswesen erst einmal an einen Tisch setzen. Dies fände bedauerlicherweise bis jetzt nicht statt. "Im Gegenteil: Einige regionale Politfürsten entwickeln sich mit ihrer reflexartigen 'Nein-Sager' -Mentalität zu einem Kartell der Verhinderer", ärgert sich Huber.
Um die Krankenversorgung auf dem derzeitigen Stand in Österreich weiterhin gewährleisten zu können, müsse man "erstens das Niveau der Diskussion heben und zweitens das Schubladendenken aufgeben um das Wesentliche im Auge zu behalten: ein zukunftsorientiertes und leistungsfähiges Gesundheitswesen für Österreich."
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