pts20080218030 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Patente: Auf der Suche nach ihrem Wert

Internationale Normung sucht nach einer gemeinsamen Formel


Wien (pts030/18.02.2008/14:19) Innovationen sind heute die treibende Kraft des Unternehmenserfolgs und sichern den Vorsprung im globalen Wettbewerb. Um diese Innovationen zu schützen, werden sie - wo immer möglich - zum Patent angemeldet und so vor unberechtigter Nachahmung oder Übernahme durch die Konkurrenz geschützt.

Patente stellen somit für ihren Inhaber einen wichtigen Wert dar und gehören zu den immateriellen Vermögenswerten ("Intangible Assets") eines Unternehmens, wie z.B. auch Marken ("Brands"). Für die Unternehmen stellt sich immer häufiger die Frage, wie man den Wert von Patenten ermittelt, wie man misst, was sie konkret - ausgedrückt in Geld - wert sind.

In der Wissenschaft wie auch in der Praxis gibt es derzeit eine Reihe von Ansätzen. Allerdings fehlt bisher ein einheitliches und allgemein anerkanntes Konzept. Einen solchen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, hat sich jetzt die Internationale Organisation für Normung ISO zur Aufgabe gestellt. Das Deutsche Institut für Normung DIN hat dazu einen entsprechenden Antrag eingebracht. Die künftige Norm zur Patentbewertung soll auch Themen der Anwendung behandeln, wie Unternehmenszusammenschlüsse, Übernahmen, Lizenzvergaben, Berichtswesen und Steuern.

Die Probleme bei der Bewertung immaterieller Vermögenswerte, wie eben Patente, resultieren aus ihrer interdisziplinären und komplexen Natur. Rechts-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften ebenso wie Finanz und Versicherungen haben ihre eigenen fachspezifischen Definitionen und somit ihre eigenen, divergierenden Ansichten dazu. "Diese unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse gilt es nun auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen", erklärt dazu Dipl.-Ing. Dr. Karl Grün, Leiter des Bereichs Standards im Österreichischen Normungsinstitut, und ergänzt: "Eine von allen Interessensgruppen im Konsens entwickelte Internationale Norm ist dazu sicher die beste Lösung." Damit könne ein wichtiges Fundament für jene Wirtschaftsbereiche gebildet werden, die primär auf immateriellen Vermögensgegenständen basieren. Gleichzeitig können bislang unterentwickelte gesamtwirtschaftliche Potentiale nutzbar gemacht werden.

Beispiel Markenbewertung

Bislang gibt es ein erfolgreiches Beispiel einer standardisierten finanziellen Bewertung eines immateriellen Vermögenswerts: Die ON-Regel ONR 16800 zur Markenwertbestimmung, die das Österreichische Normungsinstitut 2006 veröffentlicht hat. Lesen Sie mehr dazu auf http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060228036

Experten, die an der Entwicklung einer Internationalen Norm zur Patentbewertung mitarbeiten wollen, sind eingeladen, sich mit dem zuständigen Manager im Österreichischen Normungsinstitut, Dipl.-Ing. Dr. Karl Grün, in Verbindung zu setzen: karl.gruen@on-norm.at

Diesen Artikel mit weiterführenden Links finden Sie unter
http://www.on-norm.at/publish/patent_wert.html

(Ende)
Aussender: Österreichisches Normungsinstitut
Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern
Tel.: +43 1 213 00-317
E-Mail: johannes.stern@on-norm.at
|