pts20071105035 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Gesellschaftliche Verantwortung: Agieren ist besser als reagieren

Mehr als 400 Experten beraten seit Montag in Wien über die künftige ISO 26000


Wien (pts035/05.11.2007/17:30) Im Austria Center Vienna wurde Montag die fünfte Vollversammlung der Working Group "Social Responsibility" der Internationalen Normungsorganisation ISO eröffnet. Mehr als 400 Delegierte aus aller Welt werden bis Freitag, 9. November 2007, über die weitere Entwicklung der Internationalen Norm über gesellschaftliche und ökologische Verantwortung von Unternehmen und Organisationen (Social Responsibility - ISO 26000) beraten, die voraussichtlich 2009 fertig gestellt sein wird.

Wie der Präsident des Österreichischen Normungsinstituts ON, Univ.Prof. DDr. Walter Barfuß, in seiner Begrüßungsansprache betonte, gelte auch in diesem Bereich der Grundsatz: Agieren ist besser als reagieren. Denn Unternehmen und Organisationen würden heute nicht mehr nur nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit beurteilt, sondern zunehmend auch nach ihrem sozialen und ökologischen Verhalten. Prof. Barfuß: "Man ist gut beraten, nicht erst auf kritische Anfragen durch Stakeholder und Öffentlichkeit zu warten, sondern aktiv, schon im Vorfeld, von sich aus zu informieren und den Dialog zu suchen."

Angesichts der Vielzahl unterschiedlichster Erwartungshaltungen sei die Entwicklung eines allgemein akzeptierten Internationalen Standards mit Hilfe und Unterstützung einer neutralen Plattform - wie sie ISO und ihre nationalen Mitglieder, z. B. das ON, bieten - eine grundlegende Voraussetzung, um zu einem tragfähigen Konsens zu finden. Ein ganz wesentlicher Aspekt dabei ist, so Prof. Barfuß, der intensive Dialog der unterschiedlichen Interessensgruppen bzw. Stakeholder: "Das sorgt für die Konkretisierung und die Weiterentwicklung des Konzepts der Social Responsibility. Und die liegt in unser aller Interesse."

Für die UNIDO von "höchster Wichtigkeit"

Für Dimitri Piskounov, Managing Director der UNIDO (Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung) und zuständig für Programmentwicklung und Technische Zusammenarbeit, ist ein Internationaler Standard für Social Responsibility von "höchster Wichtigkeit". Es gehe vor allem darum, Definitionen und Anforderungen festzulegen und somit Klarheit zu schaffen. Piskounov, für den soziale Gerechtigkeit eines der zentralen Anliegen der UNIDO ist: "Wenn es keine klaren Definitionen gibt, kann man die Idee eines sozial und ökologisch verantwortlichen sowie nachhaltigen Handelns von Unternehmen und Organisationen nicht wirklich vorantreiben."

Potential für Wohlstand und Sicherheit

Für Dr. Hans Winkler, Staatssekretär im Außenministerium (Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten), stehen Partnerschaft und Verantwortung im Mittelpunkt, wie er in seiner Eröffnungsansprache betonte. Es gehe um Partnerschaft zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen, zwischen Industriestaaten, Schwellenländern und Entwicklungsländern. Wie Staatssekretär Winkler betonte, werde die künftige ISO 26000 den Entwicklungsländern dabei helfen, ein gemeinsames Verständnis von Social Responsibility zu entwickeln und dazu beitragen, die bestehenden, sehr verschiedenartigen Ansätze zu harmonisieren. Das starke Engagement von Vertretern aus Entwicklungsländern werde auch dafür sorgen, dass dieser Internationale Standard nicht zu einem Handelshemmnis wird oder die wirtschaftliche Entwicklung behindert. Insgesamt haben Internationale Normen - so Dr. Winkler - "das Potential, Wohlstand und Sicherheit nachhaltig und weltweit zu erhöhen."

An der Entwicklung der Internationalen Norm ISO 26000 wirken 392 Experten und 132 Beobachter aus 78 ISO-Mitgliedsstaaten und von 37 regionalen bzw. internationalen Organisationen mit. Die Working Group wird von einem brasilianisch-schwedischen Team geleitet.

Details über Hintergründe und Entwicklung auf
http://www.on-norm.at/publish/iso_26000_info.html

***

Aviso an die Redaktionen:

Interviews mit österreichischen ISO-26000-Stakeholdern

Über die verschiedenen Positionen und Erwartungen der einzelnen Stakeholder - z. B. Wirtschaft, Regierungen (Behörden), Konsumenten, Arbeitnehmer, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) - informiert eine siebenteilige Interviewreihe des Österreichischen Normungsinstituts. Nachzulesen auf
http://www.on-norm.at/publish/iso_26000_interviews.html

Abdruck mit Quellenangabe honorarfrei!

***

Pressekonferenz

Informationen über die Ergebnisse und Fortschritte der 5. Vollversammlung der ISO Working Group Social Responsibility (ISO 26000) gibt es bei einer Internationalen Pressekonferenz

am Freitag, 9. November 2007
um 10:30 Uhr
im Austria Center Vienna.

Wir dürfen Sie zu dieser Pressekonferenz sehr herzlich einladen.
Bitte um Ihre Anmeldung unter medien@on-norm.at
Tel.: 01 213 00-626 (Frau Gerti Meisterl, Assistentin ON PR & Medien)
Fax: 01 213 00-327

***

CSR-Newsletter

Möchten Sie automatisch benachrichtigt werden, sobald es Neuigkeiten zum Thema ISO 26000 gibt? Dann melden Sie sich bitte bei unserer Mailingliste an: http://u.d-mail.at/h/gd889

(Ende)
Aussender: Österreichisches Normungsinstitut
Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern
Tel.: +43 1 213 00-317
E-Mail: johannes.stern@on-norm.at
|