pts20080221015 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Handy als Music-Player noch nicht etabliert

Erster Austrian Mobile Music Day an der Donau-Universität Krems


Krems (pts015/21.02.2008/10:41) Auch wenn der Download-Markt in Österreich nach Angaben des Verbandes der Österreichischen Musikindustrie im Jahr 2007 um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist, zeigen die Musikliebhaber beim Download über das Handy große Zurückhaltung. So lautet das Fazit beim "1st Austrian Mobile Music Day", der am 7. Februar an der Donau-Universität Krems stattgefunden hat.

Der Wiener Marktforscher Michael Schaefberger belegte das Akzeptanzproblem mit Zahlen einer 2007 durchgeführten Studie: 40 Prozent der Handy-Besitzer im Alter zwischen elf und 49 Jahren besitzen ein Mobiltelefon, das Musik abspielen kann und rund zwei Drittel haben diese Funktion auch schon genutzt. Doch der Großteil der Musik am Handy wird nach wie von anderen Quellen auf das mobile Endgerät überspielt. Laut Schaefberger wurden 2007 in Österreich monatlich lediglich knapp 100.000 Songs aus dem Netz der Mobilfunkbetreiber auf die Handys ihrer Kunden geladen.

"Fairer Preis" als entscheidender Faktor
Tim Renner, bis 2004 Leiter von Universal Deutschland, setzte sich in seinem Referat unter anderem mit der Preisgestaltung für Mobile Music auseinander. Er forderte einen "fairen Preis", denn nur so werde der Download auf das Handy für den Konsumenten attraktiv. "Der Musikliebhaber darf bei einem Spontankauf nicht erst lange über den Preis nachdenken, sondern muss mit einem Klick zu seinem Song kommen", so Renner. Der Schweizer Musikfuturist Gerd Leonhard plädierte für eine Pauschalgebühr für digitale Inhalte. Er verwarf das Konzept, Musikkopien zu festen Preisen anzubieten und forderte stattdessen, künftig nur noch den Zugang zu Musik - dann allerdings ohne Einschränkung - zu verkaufen.

Zum Auftakt des Symposiums, das vom Zentrum für zeitgenössische Musik veranstaltet wurde, setzte sich Dagmar Hoffmann von der Kunsthochschule Berlin mit Mobile Music im Kontext von Lifestyle und Jugendkultur auseinander. Fabian Stilke, Leiter der Digital Division von Universal Music Austria und Hannes Harborth, CEO Digitalsunray Media Wien, stellten Erfolgsfaktoren und Erfahrungswerte im Mobile Music-Segment vor, Frauke Behrendt von der University of Sussex berichtete über musikalische experimentelle Interaktionen mit sozialen Netzen im urbanen Raum.

Zweiter Mobile Music Day in Planung
Der Leiter des Zentrums für zeitgenössische Musik, Gerhard Gensch, stellte bei der Eröffnung des Symposiums fest, dass die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Mobile Music in Österreich noch am Anfang stehe. Das Department für Arts und Management der Donau-Universität Krems werde deshalb das 2007 begonnene, interdisziplinäre Projekt "Mobile Music" fortsetzen. Auch das Symposium soll keine Eintagsfliege bleiben: Der 2nd Austrian Mobile Music Day 2009 ist dem Thema "Musikvideo" gewidmet.

Der "1st Austrian Mobile Music Day" wurde vom ImpulsProgramm creativwirtschaft der Austria Wirtschaftsservice, dem Verband der Österreichischen Musikwirtschaft sowie dem Fachverband der Audiovisions- und Filmindustrie Österreichs unterstützt.

Nähere Informationen unter http://www.donau-uni.ac.at/mobilemusic

(Ende)
Aussender: Zentrum für zeitgenössische Musik
Ansprechpartner: Claudia Kittinger
Tel.: +43 (0)2732 893-2571
E-Mail: claudia.kittinger@donau-uni.ac.at
|