pts20080404009 Kultur/Lifestyle, Tourismus/Reisen

Vielfalt ist das Motto der türkischen Küche

Gewürze sparsam aber bewusst eingesetzt


Wien (pts009/04.04.2008/10:00) Für Gourmets hält ein Streifzug durch die türkische Küche eine Vielzahl an Überraschungen bereit. Nicht nur der Stellenwert des Essens ist ein größerer als bei uns, sondern auch die Atmosphäre bei einem gemeinsamen Mahl ist einzigartig. Geprägt durch die Geschichte und aufgrund der geographischen Lage ist die türkische Küche eine der größten und auch vielfältigsten der Welt. Dennoch finden sich zahlreiche Basisprodukte wieder, die zahllose Male ein fixer Bestandteil der kulinarischen Köstlichkeiten sind. Verfeinert werden die Speisen durch eine Vielzahl an Gewürzen, die sparsam aber bewusst eingesetzt werden.

Ohne Brot geht's nicht
In der türkischen Küche gilt der Teig aus Weizenmehl als eines der Basiselemente. Aus ihm wird Fladenbrot ("pide"), Blätterteig ("yufka"), Weißbrot ("beyaz ekmek"), Sesamkringel ("simit"), aber auch Ravioli ("manti") gemacht. Vor allem das Weißbrot wird besonders geschätzt. An fast jeder Straßenecke findet man eine Bäckerei, die man schon von weitem an ihrem unwiderstehlichen Duft erkennt und deren Regale fast nie leer stehen, denn Brot darf bei keiner Mahlzeit fehlen.

Kebab ist nicht immer Döner
Der Sammelbegriff "Kebab" umfasst die meisten Fleischgerichte. Seinen Ursprung hat der Begriff in der Nomadenzeit, wo das Fleisch noch am Lagerfeuer gebraten wurde. Unter Kebab versteht man meist gegrilltes Fleisch, das eigentlich eine Vielzahl an Speisen bezeichnete. Bei uns am häufigsten verbreitet ist das "Döner"-Kebab. Hier werden Fleischscheiben mit einem Messer von einem großen Spieß geschnitten. Früher wurde es mit Beilagen wie Reis und Salat serviert. Heute gilt es vor allem in Europa als Fast Food und wird in Weißbrot gelegt. Eine andere Spezialität ist der "Sis Kebab", bei dem Fleischstücke mit Tomaten, Zwiebeln und Paprikastücken aufgespießt und dann gegrillt werden. Ein weitere Kebab-Variante ist der "Iskender Kebab", hier wird Lammfleisch mit Tomatensoße, Joghurt-Butter und Fladenbrot zubereitet. Beim "Adana Kebab" hingegen gibt es scharf gewürzte Hackfleischwürstchen am Spieß. Pizzaliebhaber kommen beim "Lahmacum" - einer Art Pizza mit pikantem Fleischbelag - auf ihre Kosten. Eine wirklich große Fleischauswahl ist beim "Izgara" zu finden, einer gemischten Platte mit Lammkoteletts, Leber- und Nierenstückchen und Kalb- oder Rindfleischwürfeln.

Gemüsegerichte
Gemüse spielt in der Türkei eine wichtige Rolle und wird zu fast jeder Speise serviert. In Olivenöl oder Butter angebraten, salatähnlich angerichtet, mit Fleisch oder Reis gefüllt und mit Saucen serviert- so wird das leckere Grün zum Festessen. Neben Oliven, Tomaten, Zucchini, gilt die Aubergine als eine der wichtigsten Gemüsesorten. Es gibt eine Unmenge an Rezepten um das violette Gemüse zu zubereiten. Ein andere beliebte Variante Gemüse zu servieren, ist "Dolma" - gefülltes Gemüse. Hier gibt es gibt zwei Arten: das kalt servierte mit Reis oder das mit Fleisch gefüllte, das als Hauptspeise gegessen wird.

Meeresfrüchte
Aufgrund der geographischen Lage gilt die Türkei als Paradies für Meeresfrüchte. Umgeben vom Schwarzen-, dem Mittel- und dem Marmarameer sind Fische und andere Meeresbewohner ein weiteres Fundament der türkischen Küche. Vor allem im Winter wird der Mangel an Gemüse durch frischen Fisch wettgemacht, denn genau dann haben viele Meeresfrüchte die optimale Fanggröße erreicht. Aufgrund der großen Vielfalt steht jeder Monat im Zeichen einer anderen Delikatesse, für die es natürlich eine Menge an verschiedenen Rezepten gibt.

Rezeptvorschlag
Güvec - türkischer Fleisch-Gemüse-Eintopf
(Schmackhaft, pikant und mit Reis serviert)

Zutaten für 4 Personen:
- 800 g Lammfleisch
- Salz (nach Bedarf)
- frisch gemahlener Pfeffer
- 1 Dose geschälte Tomaten (in Stücke schneiden)
- etwas Wasser
- 1-2 TL Paprikapulver (edelsüß)
- jeweils 1 rote und 1 grüne Paprikaschote
- 1 große Zwiebel
- Öl

Zubereitung:
Das Lammfleisch in mittelgroße Würfel schneiden und in einem Topf auf kleiner Flamme ca. 1 Stunde garen, bis das ganze Wasser verdampft ist. So wird das Fleisch schön zart. Zwiebel würfeln und nach der Hälfte der Garzeit zum Fleisch dazu geben. Alles mit Salz, Pfeffer und Paprika pikant würzen. Danach ein wenig Öl zum Fleisch hinzufügen und gut anbraten. Wieder ein wenig Wasser zugeben. Nun die Tomaten hinzufügen und den Eintopf noch ein wenig köcheln lassen. Am Ende noch die Paprika hinzugeben. Paprika nur so lange garen, damit sie noch schön bissfest sind. Am Schluss den Eintopf einfach vom Herd nehmen und mit Reis servieren. Guten Appetit!

Über das Türkische Informationsbüro für Kultur und Fremdenverkehr
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