Neue Geschäftsmodelle bringen Musikindustrie die Hoffnung zurück
Online-Kanal wandelt sich von Bedrohung zur Chance der Plattenfirmen
Berlin (pts017/08.05.2008/11:15) Langfristig wird die Musikindustrie durch neue und innovative Geschäftsmodelle sowie auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Musikprodukte zurück in die Erfolgsspur finden. So lautet das Ergebnis einer Analyse der Beratungseinheit für die Telekommunikations- und Medienindustrie von Capgemini Consulting zur Zukunft der Tonträgerindustrie. Derzeit leidet die Branche daran, dass sie den Weg in den Online-Vertrieb verpasst hat. Physische Premium-Produktkonfigurationen beispielsweise mit künstlerisch gestalteten CD-Covern sowie flexible Preismodelle mit Flatrates und werbefinanzierten Angeboten im Online-Vertrieb, aber auch eine Abkehr vom Kopierschutz werden eine entscheidende Rolle für den zukünftigen Erfolg der Musikindustrie spielen. Zusätzlich zum reinen Musikvertrieb erschließen digitale Vertriebskanäle im Internet oder auch über das Handy weitere Möglichkeiten, auch sämtliche nichtmusikalischen Vermögensgegenstände wie Musikvideos oder Artwork zu vermarkten. Auch der Eintritt der Musikunternehmen in das Konzertgeschäft ist denkbar, um Musikern eine Rundumbetreuung durch die Plattenfirmen garantieren zu können. Allerdings wäre ein solcher Einstieg mit Risiken verbunden.
Flexible Preismodelle und Flatrates auf dem Vormarsch
Der Erfolg der illegalen Downloadplattformen hat die Medienindustrie aufgeschreckt. Doch er zeigt, was die Konsumenten erwarten. So sagen beispielsweise über 60 Prozent der Nutzer von illegalen Austauschplattformen in einer französischen Umfrage, dass sie dort neue Musik entdecken wollen. Fast die Hälfte schätzt an diesen Online-Portalen die Vielfalt des Angebots. Dass sie nicht für Musik bezahlen wollen sagen hingegen weniger als ein Viertel. "Die Musikindustrie sollte also neue eigene Modelle entwickeln, die das Stöbern nach interessanten Titeln erlauben - und das zu einem guten Preis. Die derzeit in der Diskussion stehenden Flatrates oder auch Kopplungen mit Hardware sind schon ein erster Schritt", so Prof. Dr. Dieter Lange, Leiter Telco, Media & Entertainment bei Capgemini Consulting. Der zweite Schritt wäre eine Zusammenarbeit der Plattenfirmen. Gemeinsame Plattformen für den Online-Musikvertrieb könnten gerade dem Wunsch der Konsumenten nach Vielfalt entgegenkommen. Hinzu kämen die Möglichkeiten des Cross-Sellings und gegebenenfalls auch der Vernetzung mit Sozialnetzwerken wie StudiVZ oder Facebook. Doch es ist fraglich ob eine Kooperation zwischen den Musikunternehmen aus branchenpolitischen Gründen möglich ist.
Keine Kopierbeschränkungen
Für viele Musikliebhaber stellt das bisherige Rechtemanagement der Musikindustrie eine große Hürde dar. Nur wenige Konsumenten verstehen, warum sie ein Album, das sie rechtmäßig erworben haben, beispielsweise nur auf ihrem iPod abspielen können. Illegal angebotene Titel ohne diesen elektronischen Kopierschutz bieten hier den Nutzern oft einen subjektiven Mehrwert. Dieter Lange: "Titel ohne Kopierschutz stellen einen probaten Weg zu einer höheren Akzeptanz von legal erworbener Musik dar und helfen damit, diesen Verkaufskanal für die Musikindustrie besser zu erschließen."
Mehrwertdienstleistungen sind Alleinstellungsmerkmal der Musikindustrie
Ein klares Alleinstellungsmerkmal gegenüber illegalen Download-Anbietern hat die Musikindustrie hinsichtlich des Angebots von Mehrwertdiensten. Mit einem Album können beispielsweise Bonus-Titel, Liedtexte, Videomaterial oder auch Fanplattformen verknüpft werden. Zum einen ließe sich so die Bindung der Konsumenten erhöhen, zum anderen lassen sich damit Cross-Selling-Potenziale erschließen, wird in der Capgemini Consulting-Analyse schlussfolgert. Nicht zuletzt könnten die Tonträgeranbieter auch in das Geschäft mit der Live-Musik einsteigen und damit ihr bestehendes Geschäftsmodell ausweiten. "Allerdings birgt das Risiken für die 'Majors'", meint Dieter Lange "Tonträgervertrieb und die Veranstaltung von Konzerten folgen eignen Regeln. Die Kompetenz der Plattenfirmen lässt sich also nicht ohne weiteres auf die Veranstaltung von Konzerten übertragen. Der Ausbau des bisherigen Geschäfts hin zu einem kompletten Online-Angebot sollte Vorrang haben."
Die Analyse "Music Labels: Striking the Right Chord for Stimulating Revenues" ist als PDF verfügbar unter: http://www.ce.capgemini.com/presse/pressemitteilungen/musikindustrie/
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