Weltbank erklärt Rohstoff-Boom für beendet
Bisher längste Wachstumsphase des Sektors soll vorbei sein
Rohstoff-Durststrecke soll anhalten (Foto: pixelio.de, schubalu) |
Washington (pte027/11.12.2008/13:55) Der Rohstoff-Sektor hat seine bisher längste anhaltende Wachstumsphase hinter sich. Nach Ansicht der Weltbank http://www.worldbank.org ist der bis dato über fünfjährige Boom zu Ende. Seit 2003 seien Rohstoffe "so stabil und kontinuierlich gewachsen wie seit über hundert Jahren nicht", schreibt etwa das Handelsblatt. Zwar geht die Weltbank in den kommenden 20 Jahren von deutlich höheren Nahrungsmittelpreisen aus als noch in den 1990er-Jahren. Weitere Preisrückgänge einzelner Rohstoffe seien aber nicht auszuschließen. "Der Boom von Rohstoffen ist unterbrochen. Auf längere Sicht sollte man sie aber in jedem Fall im Auge behalten", meint hingegen Michael Blumenroth, Rohstoffhändler bei der Deutschen Bank http://www.deutsche-bank.de , im Gespräch mit pressetext.
Rohstoffe stehen unter einem starken Einfluss der Energiepreise. Während die Kosten für Rohöl im Juli noch bei einem Rekordhoch von über 140 Dollar pro Fass gipfelten, sorgte der jüngste Preissturz von rund 20 Prozent binnen zwei Wochen für Tiefstände bei zeitweise unter 40 Dollar je Barrel. "Rohstoffe zeigen angesichts von Rezessions- bzw. Deflationsängsten derzeit eine Delle. Neben Öl wurde etwa Platin stark gedrückt und der Rohstoff-Boom legt eine Pause ein, die zumindest bis Sommer kommenden Jahres anhalten wird", so Blumenroth. Der stete Preisanstieg der vergangenen Jahre sei der Weltbank zufolge neben dem Bedarfsanstieg hauptsächlich auf den Mangel an zusätzlichen Angebotskapazitäten zurückzuführen.
Der Internationalen Energieagentur (IEA) nach sinkt die Nachfrage nach Öl in diesem Jahr erstmals seit 25 Jahren. So sei mit 85,8 Mio. Fass pro Tag ein um 350.000 Barrel niedrigerer Durchschnittsverbrauch zu erwarten als bisher angenommen. In den kommenden 20 Jahren stimme die Balance zwischen Angebot und Nachfrage bei Metallen und Rohöl aber wieder, so die Weltbank. Bei sinkendem Angebot gebe es zudem ausreichend Alternativen und dadurch mehr Wettbewerb. "Rohstoffe durchleben derzeit zwar eine Durststrecke. Der Boom ist aber nur unterbrochen und die Talfahrt wird in ein bis zwei Jahren vorbei sein", erklärt Blumenroth gegenüber pressetext.
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