pte20090224024 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

eBay plant Online-Virenscanner

Schutztechnologie gegen gefälschte Webseiten in Arbeit


Datenklau: eBay will vorbeugen (Foto: pixelio.de, Antje Delater)
Datenklau: eBay will vorbeugen (Foto: pixelio.de, Antje Delater)

London (pte024/24.02.2009/12:00) Die Auktionsplattform eBay hat vor, ihren Nutzern im Laufe des Jahres eine Reihe neuer Features zum Schutz vor Malware und Hackern zu bieten. Beispielsweise steht mit "eBay Garage" ein Online-Malwarescanner kurz vor dem Start und soll helfen, gegen die zunehmenden Aktivitäten von Cyberkriminellen vorzugehen, berichtet die britische IT-Plattform Silicon. Auch eine Technologie zum Schutz vor gefälschten Webseiten, die Nutzerdaten stehlen, soll im Laufe des Jahres starten. "eBay ist wichtig im Kampf gegen das Phishing, weil es die meistangegriffene Webseite der Welt ist", begrüßt Graham Titterington, Principal Analyst bei Ovum, das Engagement gegenüber pressetext.

eBay arbeitet laut Dave Cullinae, eBay Marketplaces Chief Information Security Officer, am Garage-Projekt mit zwei IT-Security-Unternehmen zusammen. Die Anwendung soll Nutzer-PCs mithilfe aktueller Signaturen nach Viren und Spyware durchsuchen. Im Infektionsfall wird der Anwender auf die Webseite eines Sicherheitsanbieters umgeleitet, der Lösungen zur Säuberung des Computers bereitstellt. So will man gegen die steigende Gefahr ankämpfen, die von cyberkriminellen Bemühungen zur Kompromittierung von User-PCs ausgeht. "Phishing scheint zwar ein wenig zurückzugehen, aber das Wachstum der Menge an Schadcode da draußen ist beängstigend", begründet Collinae.

Wirklich neu ist das Konzept des Online-Scanners nicht. Beispielsweise bietet Panda Security mit Activescan http://www.pandasecurity.com/activescan schon seit einigen Jahren einen Online-Virenscanner an. Allerdings ist denkbar, dass die Auktionsplattform eBay mit ihrem Angebot eher auch die breite Nutzer-Masse erreichen kann. "Malware-Scan-Werkzeuge bieten keinen 100-prozentigen Schutz, da sie reaktiv sind und nur alte, bekannte Schadsoftware finden", betont allerdings Titterington. Moderne Malware mutiere teils mehrmals täglich. Außerdem schützen sich Rootkits vor dem Aufspüren mittels Scanner.

"Das größte Problem sind heutzutage etwa durch iFrames korrumpierte Webseiten", warnt Titterington ferner. Offenbar will eBay noch dieses Jahr mit einer Technologie namens "Trustyear" gegen diese Form der Bedrohung vorgehen. Trustyear werde nach Versuchen Ausschau halten, eBay-User auf gefälschte Webseiten umzuleiten und entsprechende Verbindungen blockieren, berichtet Silicon. Das soll den Diebstahl von Account- und Finanzdaten durch falsche Seiten verhindern. "Ich bin mir nicht sicher, ob eBay die Gesamtheit seiner Webseite überwachen kann, da sich der Content so schnell verändert", gibt sich Titterington gegenüber pressetext skeptisch. Allerdings seien die laufenden Bemühungen nicht nur von eBay, sondern der gesamten IT-Industrie die beste Chance, solchen Bedrohungen beizukommen. "Jedes kleine bisschen Schutz hilft. Aber man kann davon ausgehen, dass es keine Wunderwaffe gibt, sonst hätte sie wohl schon jemand gefunden", so der Ovum-Analyst abschließend.

(Ende)
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