Linux Foundation rät zum FAT-Verzicht
Microsoft-Streit mit TomTom hat Open-Source-Nachspiel
Linux-Foundation-Geschäftsführer: Software lieber FAT-frei (Foto: linuxfoundation.org) |
San Francisco/Redmond (pte053/02.04.2009/17:30) Zwar hat Microsoft seinen Patenstreit mit dem Navi-Hersteller TomTom (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090226020/) bereits außergerichtlich beigelegt, dennoch droht jetzt erst recht eine Konfrontation mit der Open-Source-Community. Denn Jim Zemlin, Geschäftsführer der Linux Foundation http://www.linuxfoundation.org , sieht in der Einigung einen Beleg dafür, dass bei Microsoft mit Offenheit nicht weit her ist. "Wenn es darauf ankommt, trachtet Microsoft offenbar immer noch aktiv, wirklich offene Technologien oder Standards zu untergraben", schreibt Zemlin in seinem Blog. Er ruft Entwickler dazu auf, lieber FAT-freie Produkte anzubieten - die also auf jenes Dateisystem verzichten, dessen Verwendung Teil der Grundlage für Microsofts TomTom-Klage war.
Drei der Patente, die Microsoft durch TomTom verletzt sah, betreffen Aspekte des Dateisystems. Innerhalb von zwei Jahren muss der Navigationsgerätehersteller gemäß der Einigung alle Funktionalität aus seinen Produkten entfernen, die auf zwei der FAT-bezogenen Patente beruhen. Das hat Microsoft Anfang der Woche bekannt gegeben und damit den Zorn des Linux-Foundation-Geschäftsführers erregt. Denn Microsofts Mitteilung hat Zemlins Ansicht nach klar gemacht, dass die Motivation hinter dem Fall die Angst, Unsicherheit und Zweifel hinsichtlich der Verwendung von Linux waren, die durch die Klage entstehen. Die Technologie im Herzen der Einigung sei das Dateisystem FAT. "Wie von Microsoft in der eigenen Pressemitteilung eingeräumt, kann dieses Dateisystem leicht durch verschiedene technologische Alternativen ersetzt werden", betont Zemlin. Die Linux Foundation könne Interessenten dabei helfen, FAT aus ihren Produkten zu eliminieren - und genau dazu fordert Zemlin Entwickler auch auf.
Bei der außergerichtlichen Einigung, die laut Microsoft für fünf Jahre gilt und vergangene und zukünftige Verkäufe in den USA abdeckt, hat TomTom offenbar den Kürzeren gezogen. Denn das niederländische Unternehmen muss Zahlungen in nicht offengelegter Höhe an Microsoft leisten und räumt Microsoft auch die Nutzungsrechte an vier Patenten aus einer Gegenklage ein. Das Ergebnis veranlasst Zemlin nicht nur zu Kritik an Microsoft. "Das Software-Patentsystem in den USA bedarf Reform", so der Linux-Foundation-Geschäftsführer. Die Frage sei, warum die FAT-Patente auf eine gängige Funktionalität, die weder innovativ noch neu sei, überhaupt erteilt worden sind.
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