Verständigung in der Vielfalt
Interlingua zur zentralen Bedeutung von Dolmetschung und Übersetzung in der EU
Mag. Sabine Kern |
Wien (pts016/02.06.2009/11:01) Was bedeutet der Grundsatz der Mehrsprachigkeit für den Arbeitsalltag innerhalb der EU-Organe? Was bringt er dem einzelnen Bürger und was kostet er? Im Vorfeld der EU-Wahl am 7. Juni dieses Jahres unterstreicht Mag. Sabine Kern, Geschäftsführerin von Interlingua Language Services, die Bedeutung der Mehrsprachigkeit und erläutert ihren Nutzen und ihre Kosten.
"Perfekt funktionierende mehrsprachige Kommunikation ist eine wesentliche Grundlage für die demokratischen Entscheidungsprozesse in der EU. Denn wer identifiziert sich mit einer Organisation, die nicht alles dafür tut, um mit ihren BürgerInnen zu kommunizieren?", skizziert Mag. Sabine Kern, Geschäftsführerin von Interlingua Language Services, die Bedeutung des Mehrsprachigkeitsprinzips der EU. Nirgends ist diese Frage so relevant, wie in der EU. Denn die Europäische Union ist eine Gemeinschaft von ca. 500 Millionen Menschen, umfasst 27 Staaten und arbeitet seit 2007 mit 23 Amtssprachen. Das ergibt 506 mögliche zweisprachige Kombinationen. Weltweit verwendet keine andere Körperschaft so viele Amtssprachen wie die Europäische Union und der Grundsatz der Mehrsprachigkeit trägt wesentlich zu den europäischen Werten der Demokratie, Gleichberechtigung, Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit bei. "Die Legitimität der einzelnen EU-Organe beruht auf ihrer Rechenschaftspflicht, Zugänglichkeit und Transparenz. Diese Kriterien können nur gewährleistet werden, wenn sowohl an der internen Kommunikation als auch an der Kommunikation nach außen alle gleichberechtigt teilhaben können", betont Mag. Sabine Kern, die als Geschäftsführerin eines der größten Sprachdienstleister Österreichs täglich mit der Herausforderung, eine reibungslose Kommunikation über Sprachgrenzen hinweg zu gewährleisten, konfrontiert ist.
Brückenbauer zwischen der Union und ihren Bürgern
Für die Expertin sind die Bemühungen der EU, die Mehrsprachigkeit ihrer BürgerInnen zu fördern, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Erreichung des Ziels "Muttersprache plus zwei" ist jedoch noch weit entfernt: Einer im Februar 2006 veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage zufolge, geben nur 28 Prozent der Europäer an, zwei Fremdsprachen zu beherrschen, während fast die Hälfte der Befragten angab, außer ihrer Muttersprache keine weitere Sprache zu sprechen. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung der Arbeit der Generaldirektion für Übersetzer, die insgesamt 2.350 Mitarbeiter umfasst und 2008 ein Arbeitsvolumen von 1,8 Millionen Seiten bewältigte, deutlich. Als Brückenbauer zwischen den EU-Organen und der EU-Bevölkerung leistet sie einen wesentlichen Beitrag dazu, die EU ihren Bürgern näher zu bringen. Dazu gehört auch, durch die Lokalisierung von Verlautbarungen und Pressemitteilungen einen regionalen Bezug für die Menschen herzustellen und nationalen Belangen Rechnung zu tragen.
Gleichberechtigung der Sprachen als Voraussetzung für funktionierende Demokratie
"Alle Details der Verhandlungen zu verstehen und sich ungehindert ausdrücken zu können, sind unabdingbare Voraussetzungen für eine transparente Entscheidungsfindung. In einer mehrsprachigen Institution wie der EU sind der Schlüssel dazu eindeutige und präzise Übersetzungen der Originaltexte und die professionelle Dolmetschung der Reden", betont Mag. Sabine Kern die Bedeutung von Sprachdienstleistungen für das Funktionieren der täglichen Arbeitsroutine innerhalb der EU-Organe. Denn im Gegensatz zu anderen supranationalen Organisationen sind die Angehörigen der EU-Institutionen häufig keine mehrsprachigen Spitzendiplomaten, sondern vom Volk gewählte Vertreter und Fachleute, die ihre spezifische Expertise in den ständig wachsenden Aufgabenbereichen der EU einbringen. Vor diesem Hintergrund zählt es zu den Grundpfeilern der demokratischen Legitimität der Europäischen Union, allen am Arbeitsprozess Beteiligten die Möglichkeit zu bieten, sich in ihrer Muttersprache auszudrücken. Mag. Kern: "Die Arbeit der Generaldirektion Dolmetschen, die mit 500 fest angestellten und 2.700 zugelassenen freiberuflichen DolmetscherInnen täglich 50 bis 60 Sitzungen betreut, gewährleistet, dass die besten Fachleute und nicht die besten Linguisten in Brüssel die Interessen ihrer Bürger vertreten können, ohne dass sprachliche Barrieren sie in ihrer Argumentation einschränken."
Weniger als ein Prozent des jährlichen EU-Gesamthaushalts
Die Gesamtkosten für alle Sprachdienstleistungen der EU-Institutionen - also Übersetzungs- und Dolmetschtätigkeiten zusammen - betragen weniger als ein Prozent des jährlichen EU-Gesamthaushalts. Heruntergerechnet auf den einzelnen Bürger entspricht dies einem Aufwand von 60 Cent pro Jahr für Übersetzungen und 21 Cent pro Jahr für die Dolmetschungen. Angesichts der wichtigen Funktionen ein mehr als leistbarer Preis.
Interlingua Language Services
Die 1977 gegründete Interlingua Language Services-ILS GmbH wurde bereits 2006 als erster österreichischer Sprachdienstleister nach der ÖNORM EN 15038 zertifiziert und deckt mit 15 Mitarbeitern und 350 Freelancern das gesamte Spektrum hochqualitativer Übersetzungen ab. Akademisch ausgebildete und geprüfte muttersprachliche Übersetzer sowie die sechs Kompetenzzentren - Interlingua Tec, Interlingua Law & Insurance, Interlingua Finance, Interlingua Advertising, Interlingua Tourism und Interlingua Science (Pharmazie, Biologie und Medizin) - garantieren linguistisches und fachliches Know-how in über 60 Sprachen. Pro Jahr werden etwa zwölf Millionen Wörter mit einer Fehlerquote von nur 0,001 Prozent übersetzt. Mit 3.000 Aufträgen und der Übersetzung von insgesamt 25.000 Dokumenten pro Arbeitsjahr gehört Interlingua zu den Marktführern in Österreich.
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