Landesbankenkonsolidierung: VÖB warnt vor Gefahr einer Kreditklemme
Berlin (pts044/04.06.2009/15:21) Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, hat die Presseberichten zufolge heute in Berlin getroffene Vereinbarung der Bundesländer zur Neuordnung des Landesbankensektors grundsätzlich begrüßt. "Der Verband unterstützt alle Maßnahmen, die zu effizienten Strukturen und langfristig tragfähigen Geschäftsmodellen führen", sagte VÖB-Hauptgeschäftsführer Karl-Heinz Boos heute in Berlin. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Betroffenheit der einzelnen Landesbanken durch die Finanzmarktkrise erwartet der VÖB allerdings einen schwierigen Prozess.
Der Verband warnte in diesem Zusammenhang davor, dass ein schneller Konzentrationsprozess die Gefahr einer Kreditklemme bergen könne. Denn der Zusammenschluss von Banken führe zwangsläufig zum Wegfall bestehender Geschäftsbeziehungen und zu einer Verkürzung der Kreditlinien. Dies könne sich bei der aktuell zu beobachtenden Renationalisierung des Bankgeschäfts vor allem auf die Unternehmensfinanzierung negativ auswirken. Die Landesbanken hätten bei der Finanzierung deutscher Unternehmen einen Marktanteil von rund 20 Prozent. Angesichts des von deutschen Banken zu kompensierenden Rückzugs ausländischer Anbieter aus dem deutschen Bankenmarkt seien sie als regional verwurzelte Banken Garanten für die Befriedigung der Finanzierungsbedürfnisse deutscher mittelständischer Unternehmen. Daneben seien, wie das Beispiel der Porsche AG zeigt, auch deutsche Großunternehmen auf die Finanzierung durch Landesbanken angewiesen.
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, vertritt die Interessen von 62 Mitgliedsinstituten, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Mit einer Bilanzsumme von 2.092,6 Mrd. EUR (Geschäftsjahr 2008) beläuft sich der Marktanteil der VÖB-Banken auf rund 27 Prozent des deutschen Bankenmarktes. Die VÖB-Banken beschäftigen 86.642 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Informationen unter http://www.voeb.de
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