pts20090625025 Bildung/Karriere, Medizin/Wellness

Mitten im Job - mitten im Leben - mit Multipler Sklerose (MS)

Multiple Sklerose Gesellschaft Wien zeichnet verständnisvollsten Arbeitgeber aus


Wien (pts025/25.06.2009/13:40) Multiple Sklerose (MS) gilt heute weltweit als eine der häufigsten neurologischen Krankheiten. Besonders betroffen sind Frauen im jungen Erwachsenenalter. Die Diagnose kommt meist überraschend und in einer Zeit, in der die Frauen mitten im Leben stehen, an Familien- und Berufsplanung denken und die so genannten besten Jahre noch vor sich haben. Die Krankheit bewirkt in vielen Fällen tiefgreifende Veränderungen im täglichen Leben der Betroffenen. Zur großen physischen Belastung kommen dann auch noch psychische Belastungen durch Job- und Zukunftsängste.

Auszeichnung für vorbildliche Arbeitgeber
Wie eine Aktion der MS-Gesellschaft Wien zeigt, muss das jedoch nicht so sein. Wird die Erkrankung früh erkannt und richtig behandelt, kann ein Höchstmaß an Lebensqualität erhalten bleiben. Mit der richtigen Therapie und einem verständnisvollen Arbeitgeber können Patientinnen aktiv am Arbeitsleben teilnehmen und fühlen sich den Anforderungen des Alltags besser gewachsen.

Viele Betroffene halten aus Angst vor Stigmatisierung und Arbeitsplatzverlust ihre Erkrankung lange Zeit geheim. Damit dieses Versteckspiel ein Ende hat, hat die MS Gesellschaft Wien ihre Mitglieder aufgefordert, ihren Arbeitgeber zum "best employer" vorzuschlagen, wenn dieser sich besonders vorbildlich verhält.

Frau Manuela Lanzinger ist dem Aufruf der Wiener MS Gesellschaft gefolgt und hat ihren Arbeitgeber, "die umweltberatung" Wien - Die Wiener Volkshochschulen GmbH, nominiert. Gründe dafür gab es für Frau Lanzinger viele: "Meine Kolleginnen und Kollegen akzeptieren mich voll. Dadurch erhalte ich die Wertschätzung, die ich brauche, um meine Arbeit gut und gern in diesem Betrieb zu verrichten. Gemeinsam mit dem Bundessozialamt wurde mein Arbeitsplatz barrierefrei gestaltet. Außerdem erlaubt mir mein Chef, meine Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und auch von daheim aus zu arbeiten. Außerdem war es durch die gute Zusammenarbeit mit meinem Vorgesetzten von Anfang an kein Problem, über meine Krankheit zu sprechen."

Die Preisverleihung fand am 20. Juni im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Wiener Multiple Sklerose Gesellschaft statt.

Neue Therapie, alter Arbeitsplatz
Landläufig wird die chronische Krankheit Multiple Sklerose mit Behinderung, Rollstuhl und Verlust der Selbstständigkeit in Verbindung gebracht. Dank neuer Therapien ist dies aber längst nicht mehr der Fall. Fundierte Aufklärung, die den Menschen die Angst nehmen soll und der Erhalt eines weitgehend normalen Lebens ist für Univ. Prof. Dr. med. Karl Vass, Präsident der MS Gesellschaft Wien und Professor an der Universitätsklinik für Neurologie am AKH Wien daher ein zentrales Anliegen.

Aus seiner Sicht ist ein rechtzeitiger Therapiebeginn mit dem richtigen Medikament entscheidend. Er erklärt: "Remittierende schubförmige MS ist eine schwere Krankheit, die vor allem junge Erwachsene trifft und die langfristig zu schweren Behinderungen und zum Verlust der Selbstständigkeit führen kann.

Mit einer monatlichen Infusionstherapie gibt es nun ein wirksames Medikament, das mit seiner gezielten Wirkweise erfolgreich bei der Behandlung von MS eingesetzt werden kann. Laut neuesten Studienergebnissen, hat der monoklonale Antikörper Natalizumab das Potenzial, zerstörte Nervenzellen wieder herzustellen. Damit wird nicht nur die Remission verlängert, bestehende Schäden können sogar rückgängig gemacht werden."

Durch die innovative Therapie kann so die Lebensqualität der PatientInnen entscheidend verbessert und damit zum langen Verbleib im Berufsleben beigetragen werden.

Weitere Pressefotos zu der Veranstaltung finden sich unter: http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=2791

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