Schönheitsoperationen: Mehr Sicherheit für Patienten
Arbeiten an europäischen Standards für ästhetische Chirurgie gestartet
Bildcredit: Austrian Standards Institute |
Wien (pts012/06.10.2010/10:00) Der Wunsch nach körperlicher Schönheit ist so alt wie die Menschheit. Aber noch nie war es so einfach, der Natur mit kleinen oder größeren Eingriffen nachzuhelfen. Und noch nie nahmen Menschen dafür so viele Reisen auf sich. Vor allem, wenn anderswo der Preis günstiger ist.
Aus dem Phänomen entwickelt sich regelrecht eine neue Branche, eine Art "Schönheitsoperations-Tourismus". Sensationelle Angebote locken, die Qualität bleibt oft auf der Strecke.
Wenn etwas schiefgeht, haben die Betroffenen nicht nur mit ernst zu nehmenden körperlichen Beeinträchtigungen, sondern auch mit finanziellen Einbußen und anderen Unannehmlichkeiten zu rechnen.
Wenn die Operation im Ausland stattfand und es etwas zu beanstanden gibt, können etwa Regressansprüche oder gar Klagen schwierig durchzusetzen sein. Von sprachlichen Missverständnissen, undurchsichtigen Zahlungs- bzw. Vertragsmodalitäten oder ungeklärten Versicherungsfragen ganz zu schweigen.
Kriterienkataloge fehlen bisher
Was fehlt, ist ein Kriterienkatalog mit unabhängiger Expertise, an Hand dessen Interessenten Angebote auf Korrektheit, Vollständigkeit und Vertrauenswürdigkeit prüfen und vergleichen können. Patientensicherheit ist auch ein wichtiger Aktionsbereich der Europäischen Kommission. Standards für Dienstleistungen im Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen helfen, die Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels besser zu bewältigen.
Der Bedarf nach europaweit einheitlich festgelegten Anforderungen in Bezug auf die Dienstleistung Schönheitsoperation ist jedenfalls gegeben. Austrian Standards Institute ASI hat daher beim Europäischen Komitee für Normung CEN den Vorschlag eingebracht, ein neues Projekt-Komitee zur Erarbeitung dieser Standards zu gründen. CEN/TC 403 "Aesthetic surgery services" tagte nun von 23. bis 24. September 2010 zum ersten Mal in Bratislava.
Klarheit schaffen mit Normen
Dr. Karl Grün, Director Development und Sekretär des neu gegründeten Projekt-Komitees: "In den Graubereichen des boomenden Markts Schönheitschirurgie mit Hilfe von Normen für Konsumenten Klarheit zu schaffen, könnte ein Paradebeispiel dafür werden, dass Standards praktikable Alternativinstrumente zu detaillierten europäischen Rechtsvorschriften sind."
Erfolgreicher Start
Zur ersten Sitzung des CEN/TC 403, die am 23. und 24. September 2010 in Bratislava stattfand, hatte die Slowakische Gesellschaft für ästhetische und rekonstruktive Chirurgie eingeladen. Parallel dazu fand in der slowakischen Hauptstadt die 9. Consensus Conference der IQUAM (International Committee for Quality Assurance, Medical Technologies & Devices in Plastic Surgery) statt.
In der Plenarsitzung haben die mehr als 30 Teilnehmer bereits einstimmig die Definition für ästhetische Chirurgie beschlossen, ebenso Titel, Anwendungsbereich und Struktur der künftigen Europäischen Norm festgelegt. Vier europäische bzw. internationale Organisationen wurden als "Liaison Organisations" aufgenommen.
Die nächste Sitzung findet im Jänner 2011 in Wien im Austrian Standards Institute statt.
Den ausführlichen Artikel und weiterführende Links finden Sie im Internet unter:
http://www.as-institute.at/index.php?id=schoenheits-op
Aussender: | Austrian Standards Institute |
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