Psychologen mobilisieren gegen Vorratsdatenspeicherung
EU-Richtlinie gefährdet Vertrauen zwischen Therapeuten und Klienten
Handy-Gespräch: Vertraulichkeit in Gefahr (Foto: FlickrCC/Ken Banks) |
Berlin (pte011/10.06.2011/11:10) Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) fordert eine Überarbeitung der EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung. 32 andere Organisationen haben sich europaweit der "Gemeinsamen Position zur Überarbeitung der EU-Richtlinie 2006/24/EG zur Vorratsdatenspeicherung" angeschlossen. "Das Thema beschäftigt uns, weil wir als Psychologen der Schweigepflicht verbunden sind", erklärt Christa Schaffmann, Sprecherin des Verbandes, im Gespräch mit pressetext.
Die Richtlinie gefährde die Privatsphäre Unschuldiger und behindere eine vertrauliche Kommunikation zwischen den Therapeuten und dem Patienten, so Schaffmann. Dabei belegten Studien, dass diese Speicherung für effektive kriminalistische Arbeit nicht notwendig ist und nicht mehr Sicherheit schafft. Der BDP werde sich für ein Ende verdachtsloser Vorratsdatenspeicherung einsetzen.
Risiko von Datenmissbrauch
Wichtig sei dem Verband, dass in dem Papier ausdrücklich der vertrauliche Umgang zwischen Patienten mit Psychologen, Ärzten oder Anwälten angesprochen wird. "Es kann nicht sein, dass ohne jeden Verdacht Telekommunikationsdaten von 500 Mio. Europäern, darunter ihre privaten sowie dienstlichen sozialen Kontakte gespeichert werden", sagt BDP-Präsidentin Sabine Siegl. Die Speicherung unterminiere die mit den Berufen verbundenen Grundsätze von Vertraulichkeit und Schweigepflicht. "So entsteht ein permanentes Risiko von Datenverlusten und Datenmissbrauch."
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