pte20250408002 in Leben

Kaugummi gegen Influenza und Vogelgrippe

Wissenschaftler der University of Pennsylvania setzen ein natürliches antivirales Protein ein


Kaugummi: Damit sollen virale Infektionen neutralisiert werden (Foto: kalhh, pixabay.com)
Kaugummi: Damit sollen virale Infektionen neutralisiert werden (Foto: kalhh, pixabay.com)

Philadelphia (pte002/08.04.2025/06:05)

Die Helmbohne (Lablab purpureus), die ursprünglich aus Afrika stammt, enthält ein antivirales Protein, das die Vervielfältigung von Viren massiv behindert. Das hat ein Team um Henry Daniell von der University of Pennsylvania nachgewiesen. Es kann Herpes-simplex-Viren (HSV-1 und HSV-2) sowie zwei Influenza-A-Stämme (H1N1 und H3N2) neutralisieren. Die Forscher haben aus der Helmbohne ein Kaugummi entwickelt, das eine antivirale Wirkung entfaltet. 40 Milligramm des Bohnen-Wirkstoffs reichen aus, um die Viruslast um 95 Prozent zu reduzieren.

Milliardenschäden durch Epidemien

Viruserkrankungen tragen zu globalen Gesundheitsproblemen und hohen wirtschaftlichen Kosten bei. So kommt es beispielsweise jedes Jahr zu saisonalen Grippeepidemien, die allein in den Vereinigten Staaten jedes Jahr 11,2 Mrd. Dollar an Schäden verursachen. Zudem infiziert das Herpes-simplex-Virus 1, das sich hauptsächlich durch oralen Kontakt verbreitet, über zwei Drittel der Weltbevölkerung und ist die Hauptursache für infektionsbedingte Blindheit in westlichen Ländern.

Niedrige Impfraten gegen Influenza und das Fehlen eines HSV-Impfstoffs erfordern einen neuen Ansatz, der die Viruslast an den Stellen reduziert, an denen die Übertragung stattfindet. Bei Viren wie diesen, die effizienter über den Mund als über die Nase übertragen werden, müsse man sich auf die Mundhöhle konzentrieren. Mit einem Kaugummi gelinge das am besten. Mit einem eigens konstruierten Kauautomaten konnten sie zeigen, dass das Präparat tatsächlich die Virenlast reduziert.

Neuer Ansatz gegen die Vogelgrippe

Daniell glaubt, dass sein Kaugummi auch die Viren bekämpft, die die Vogelgrippe auslösen. In den USA und Kanada wurden bisher bereits 70 Menschen mit dieser Krankheit infiziert, die vor allem in den USA grassiert. Ein Mensch starb an den Folgen. Seit 2022 mussten allein in den USA 166 Mio. infizierte Hühner getötet werden. Die Forscher wollen das antivirale Protein jetzt in reiner Form - nicht als Kaugummi - unter Vogelfutter mischen, um die Krankheit in der Tierwelt einzudämmen.

"Die Eindämmung der Übertragung von Viren ist eine große globale Herausforderung. Ein antivirales Breitbandprotein, das in einem natürlichen Lebensmittel (Helmbohne) enthalten ist und nicht nur menschliche Grippeviren, sondern auch Vogelgrippeviren neutralisiert, ist eine zeitgemäße Innovation, um deren Infektion und Übertragung zu verhindern", schließt Daniell.

(Ende)
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