pte20250411022 in Forschung

Schreiner der Zukunft nutzt virtuelle Umgebung

EPFL-System erleichtert anspruchsvolle Arbeit - Augmented Reality ersetzt Bleistift und Zollstock


"Augmented Carpentry": Display zeigt die richtige Werkzeugführung an (Foto: Andrea Settimi, epfl.ch)

Lausanne (pte022/11.04.2025/12:30)

Der Schreiner der Zukunft arbeitet nach der Vision von Andrea Settimi von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) digital. Er hält zwar weiterhin Werkzeuge in der Hand, sieht das zu bearbeitende Objekt dank "Augmented Carpentry" jedoch auf einem Display. Zudem erscheinen dort virtuelle Punkte und Striche, die sich zum Beispiel auf einem Balken befinden. Diese sagen dem Schreiner, wo er sein Werkzeug ansetzen muss, um das Werkstück präzise zu bearbeiten.

Markierungen digital definiert

Die virtuellen Linien und Punkte in verschiedenen Farben geben zahlreiche Hinweise: Wie das Werkzeug zu positionieren ist, wie tief gebohrt werden muss, wie der richtige Schnittwinkel ist, wie lang ein Schnitt sein muss und so weiter. Sie ermöglichen es den Bedienern, sowohl intuitiv als auch präzise zu arbeiten.

"Unser System verfügt über einen Erkennungsmechanismus und integrierte Sensoren, die in Echtzeit Feedback geben. Wenn beispielsweise das Holzbearbeitungswerkzeug oder der Balken, den es schneidet, verrutscht, erscheinen auf dem Balken in Echtzeit Informationen zur Neuausrichtung des Werkzeugs", sagt Settimi.

Virtuelle Konstruktionszeichnung

Informationen, die Augmented Reality (AR) auf das Werkstück zaubert, stammen aus der Konstruktionszeichnung, die zuvor am Rechner erstellt worden ist. Dazu reicht ein normaler Laptop, sodass sich das System auch in Regionen einsetzen lässt, die nicht hochtechnisiert sind, etwa in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Dank Augmented Carpentry können selbst Mitarbeiter kleiner Unternehmen komplizierte Formen und Designs erstellen, was bisher kostspieligen Robotern vorbehalten ist. "Ein weiterer Vorteil unseres AR-Systems besteht darin, dass es die Fähigkeiten des Menschen nutzt, selbst wenn die Bediener nur wenig geschult sind, um Bauprozesse schnell zu digitalisieren", so Settimi.

(Ende)
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