pte20110615033 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

HIV-Impfstoff in 20 Jahren realistisch

Fortschritte seit den 80er-Jahren geben Grund zu Optimismus


Imfpung: Die Forschung arbeitet auf Hochtouren (Foto: FlickrCC/DFID)
Imfpung: Die Forschung arbeitet auf Hochtouren (Foto: FlickrCC/DFID)

Bochum (pte033/15.06.2011/16:05) In den nächsten 20 Jahren wirde die Wissenschaft einen vollständigen Impfstoff gegen Aids gefunden haben. Davon zeigt sich Norbert Brockmeyer, Leiter der HIV/Aids-Forschung am Klinikum der Ruhr Universität Bochum, im Gespräch mit pressetext überzeugt. "Dieser Optimismus begründet sich im Rückblick auf den bisher zurückgelegten Weg", sagt er.

Vor 30 Jahren hat man die ersten Aids-Fälle entdeckt. Seitdem läuft die medizinische Forschung auf Hochtouren. Vor allem in der Aids-Forschung heißt die Devise: Vorbeugen ist besser als heilen. "Der Gedanke der Prävention stand immer weit vorne", sagt Brockmeyer. In Südafrika laufe eine große Impfstudie, bis die Ergebnisse feststehen, gehen drei bis fünf Jahre ins Land gehen. "Selbst wenn wir sagen können, wir haben einen Impfstoff für die Massen, dauert es bis zur Zulassung einige Jahre. Daher seien 20 Jahre eine realistische Schätzung.

20 Millionen HIV-Infizierte in Afrika

Die Forschung hat schon gute Fortschritte gemacht: Ein Mensch, der sich heute im Alter von 20 oder 30 Jahren infiziert, könne mit einer Lebenserwartung von bis zu 70 Jahren rechnen, erläutert Brockmeyer. "Unter einer wirksamen Therapie und ohne sonstige sexuell übertragbare Infektionserkrankungen ist er quasi nicht infektiös." Obwohl diese Erfolge vorhanden sind, müssten einige Patienten durchaus schwere Nebenwirkungen der Medikamente in Kauf nehmen.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Verfügbarkeit von Medikamenten: "Diese Segnungen der Medizin erhalten nur ca. ein Drittel aller Patienten auf der Welt, die eine Therapie dringend benötigen". Schließlich sind die meisten Infizierten in armen Ländern ansässig, wie etwa in Uganda oder Südafrika. Auf dem afrikanischen Kontinent leben 20 Mio. HIV-Infizierte. "Aber in Osteuropa haben wir inzwischen auch Verhältnisse, die ähnlich sind wie in Afrika."

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