pte20110616035 Politik/Recht, Technologie/Digitalisierung

Deutsches Cyber-Abwehrzentrum eröffnet

Bitkom fordert stärkere Einbindung der Unternehmen in die IT-Sicherheit


Angriffe: Cyber-Abwehrzentrum soll Attacken abwehren (Foto: aboutpixel.de/iro)
Angriffe: Cyber-Abwehrzentrum soll Attacken abwehren (Foto: aboutpixel.de/iro)

Bonn (pte035/16.06.2011/21:10) Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat heute, Donnerstag, das Cyber-Abwehrzentrum in eröffnet. "Im Kern der Cyber-Sicherheit steht der Schutz kritischer Infrastrukturen", sagte der Minister. Kritische Infrastrukturen sind Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das Gemeinwesen. Beispielsweise wären das die Energiekonzerne oder andere Unternehmen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe oder andere dramatische Folgen eintreten würden.

Es sei sinnvoll, dass private Unternehmen vom Staat geschützt werden, heißt es auf pressetext-Nachfrage beim Branchenverband Bitkom. "Die Gründung des nationalen Cyber-Abwehrzentrums ist ein wichtiger Schritt zum richtigen Zeitpunkt auf dem Weg zu mehr Schutz vor Cyber-Angriffen", sagt Dieter Kempf, Präsidiumsmitglied der Bitkom. Das Zentrum schließe eine Lücke in der Kommunikation zwischen den Behörden, die vom Thema Cybersicherheit betroffen sind.

Bitkom: Unternehmen stärker einbinden

Die Unternehmen in Deutschland sollen zwar geschützt werden, ein Mitspracherecht haben sie aber nicht. "Bei einem Ausbau des Nationalen Cyber-Abwehrzentrums sollte die Privatwirtschaft stärker einbezogen werden", befindet Kempf. Betroffene Unternehmen und ihre Mitarbeiter könnten so besser geschützt werden. Zudem könnten Unternehmen mit ihren Experten für Cyber-Security das Lagebild mit wertvollen eigenen Informationen ergänzen.

Am 23. Februar hat die Bundesregierung die Cybersicherheitsstrategie für Deutschland beschlossen. Das Cyber-Abwehrzentrum hat zur Aufgabe, IT-Sicherheitsvorfälle umfassend zu bewerten und abgestimmte Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Dazu werden unter anderem Informationen über Schwachstellen in IT-Produkten ausgetauscht sowie IT-Vorfälle, Verwundbarkeiten und Angriffsformen analysiert.

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