Air France greift Lufthansa an
Bündnis mit Etihad und Air Berlin geplant
Air France: Kooperation mit Air Berlin ante portas (Foto: Air France) |
Paris/Hannover (pte014/09.03.2012/12:00) Die Fluggesellschaft Air France-KLM http://airfrance.com plant, mit der arabischen Fluglinie Etihad http://etihadairways.com eine Kooperation gegen die Lufthansa. Damit könnte auch die Air Berlin http://airberlin.com - Etihad ist Großaktionär bei der Gesellschaft - mit einbezogen werden, wie die Financial Times Deutschland berichtet.
"In Europa herrscht vor allem auf Kurzstrecken ein intensiver Preiswettbewerb. Die etablierten Netzwerkgesellschaften orientieren sich daher zunehmend an den Low-Cost-Carriern", so Martina Noß, Luftfahrtanalystin bei der NordLb http://nordlb.de , im pressetext-Gespräch. "Es ist generell davon auszugehen, dass immer mehr Unternehmen Bündnisse eingehen, um am Markt wettbewerbsfähig zu sein", ergänzt die Experten.
Code-Share-Abkommen
Jean-Cyril Spinetta, Chef des französisch-niederländischen Unternehmens, sei ganz bestimmt offen für Gemeinschaftsflüge mit Air Berlin, wie er im Bericht zitiert wird. Insidern zufolge strebt die Billigfluglinie eine enge Zusammenarbeit im Rahmen eines Code-Share-Abkommens über Frankreich-Verbindungen an, die nicht über das Drehkreuz Paris führen, sondern direkt zu kleineren Regionalflughäfen. Beide Gesellschaften könnten damit mehr europäische Strecken anbieten. Die Franzosen wären auch gegenüber Billigfliegern wettbewerbsfähiger und die Berliner könnten ihr Drehkreuz in der Bundeshauptstadt stärken.
Ein Bündnis mit Etihad würde einen Konkurrenten weniger für Air France bedeuten. Auch bekämen die Araber mehr Entwicklungschancen in Europa - Etihad hat laut dem Bericht Interesse, sich stärker am Drehkreuz Paris zu positionieren und so gegenüber dem Rivalen Emirates aus Dubai aufzuholen.
Die Luftfahrtgesellschaften aus dem Nahen Osten stehen jedenfalls wirtschaftlich besser da als die europäischen Mitbewerber. "Luftfahrtunternehmen aus dem Nahen Osten verfügen über hochmoderne Drehkreuze sowie über vergleichsweise junge und treibstoff-effiziente Flotten. Dies wirkt sich günstig auf die Ertragssituation aus", erklärt die Fachfrau. Nicht zuletzt seien häufig die Personalkosten durchschnittlich geringer.
Positiv für Konkurrenz
Ob das Bündnis für die Konkurrenz, insbesondere für die Lufthansa negativ sein könnte, ist fraglich. "Durch eine derartige Zusammenarbeit werden nicht unbedingt mehr Kapazitäten geschaffen. Im Gegenteil, durch Kooperationen könnten Kapazitäten aus dem Markt genommen und damit das Wettbewerbsumfeld entlastet werden", betont Noß gegenüber pressetext.
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