pte20121025004 Forschung/Entwicklung, Bildung/Karriere

Herbst-Babys haben schlechtere Karrierechancen

Geburtsmonat als entscheidender Faktor für späteren Berufserfolg


Karrierepläne: Geburtsmonat entscheidend (Foto: flickr.com/o5com)
Karrierepläne: Geburtsmonat entscheidend (Foto: flickr.com/o5com)

Vancouver (pte004/25.10.2012/06:15) Wenn es um die bestmöglichen Aufstiegschancen in Job und Karriere geht, müssen Führungskräfte offenbar mehr mitbringen als Fachkompetenz und eine langjährige Berufserfahrung. Einer aktuellen Untersuchung der Sauder School of Business der University of British Columbia http://www.sauder.ubc.ca zufolge ist nämlich auch der Geburtsmonat ein entscheidender Faktor für den weiteren Karriereweg. So sollen es etwa kanadische Babys, die in den Herbstmonaten September, Oktober und November sowie US-amerikanische Babys, die zwischen Juni und August geboren sind, deutlich seltener schaffen, auf der Karriereleiter bis zur Position eines CEO hinaufzuklettern.

"Der Gedanke, dass der Geburtsmonat einen direkten Einfluss auf den zukünftigen beruflichen Erfolg einer Person haben kann, ist keinesfalls neu. Neu ist allerdings, dass wir diesen Zusammenhang nun zum ersten Mal auch mit soliden Daten belegen können", zitiert die kanadische Tageszeitung "Vancouver Sun" Studienautor Maurice Levi. Der Forscher verweist hierbei auf zahlreiche Stichprobenanalysen in den Führungsetagen der Top-500-gelisteten Unternehmen von Standard & Poors, von denen nur sechs Prozent in den oben genannten "Unglücksmonaten" geboren worden sind. Bei Babys, die in den Frühlingsmonaten März und April geborenen wurden, ist der entsprechende Anteil mehr als doppelt so hoch.

Mit Vorsicht zu genießen

"Solche Studienergebnisse sollten mit besonderer Vorsicht genossen werden", warnt Clemens Stieger, Geschäftsführer der Gesellschaft für Personalentwicklung (GfP) http://www.gfp.at Psychologe der auf Psychotherapie, Supervision und Coaching spezialisierten Praxis Entwicklung[s]raum http://praxis-entwicklungsraum.at , im Gespräch mit pressetext. "Dass hier ein pauschaler Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und der weiteren Karriereperspektive hergestellt wird, halte ich für äußerst problematisch", meint Stieger weiter. Letztere sei nicht durch einen einzelnen Aspekt erklärbar, sondern vielmehr ein Resultat des komplexen Zusammenspiels vieler verschiedener Faktoren wie Anlage, spezifisches Umfeld oder Training.

"Wenn der hier angenommene pauschale Zusammenhang tatsächlich bestehen würde, was wäre dann die daraus abgeleitete Konsequenz?", gibt Stieger zu bedenken: "Hieße das, dass Eltern, die ihre Kinder später gerne einmal weiter oben auf der Karriereleiter sehen würden, ihre Sprösslinge dann nur in bestimmen Monaten zeugen bzw. zur Welt bringen dürfen?"

Tipp für "Betroffene"

Trotz der offensichtlichen Schwachstellen in Bezug auf die wissenschaftliche Haltbarkeit der Studienergebnisse und der entsprechenden postulierten Zusammenhänge geben sich der kanadische Forscher und sein Team überaus zuversichtlich, mit ihren Analysen genau ins Schwarze getroffen zu haben. Für die Eltern der scheinbar benachteiligten Kinder hat Levi sogar einen wichtigen Tipp parat: "Der beste Weg, den geburtsbedingten Nachteil wieder wett zu machen, ist, die eigenen Sprösslingen für diesen Umstand zu sensibilisieren", so der Wissenschaftler.

(Ende)
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