pts20140129025 Unternehmen/Wirtschaft

VÖB: Regulierung von Schattenbanken darf Banken nicht zusätzlich belasten


Berlin (pts025/29.01.2014/14:45) Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, unterstützt grundsätzlich das Vorhaben der Europäischen Kommission, die Transparenz des Schattenbankensektors und dessen Wertpapierleih- und Repogeschäfte zu verbessern. Der Verband moniert allerdings, dass der Vorschlag weit über den Schattenbankensektor hinausgreife. Anders als in den USA seien in Europa vorwiegend Banken in diesem Markt aktiv, die bereits heute umfassend reguliert sind.

VÖB-Hauptgeschäftsführerin Prof. Dr. Liane Buchholz: "Wir brauchen eine solide Aufsicht über den Schattenbankensektor und nicht noch mehr Regulierung der Banken. Gerade in der Niedrigzinsphase darf die Schlagader 'Repogeschäft' nicht abgedrückt werden, die insbesondere für die Finanzierung der Wirtschaft und die Refinanzierung der Banken wichtig ist! Ein weiteres detailliertes und kostenintensives Meldesystem nach dem europäischen EMIR-Muster (EMIR: EU-Verordnung zur Eindämmung systemischer Risiken im europäischen Derivatemarkt) muss sich daher auf Geschäfte im und mit dem Schattenbankensektor beschränken. Zumindest aber müssen ein Abgleich und eine Konsolidierung mit den für Banken bereits geltenden Vorschriften erfolgen."

Die Europäische Kommission begründet ihren heute in Brüssel vorgelegten Vorschlag mit der fehlenden Aufsicht über Schattenbanken. Die vorgeschlagenen Meldepflichten führen groben Schätzungen zufolge wegen der Kurzfristigkeit der meisten Repogeschäfte zu hunderttausenden Meldesätzen täglich. Im regulierten Bankenbereich gelten bereits zahlreiche Offenlegungsvorschriften. Damit haben die Behörden hier schon heute ausreichende Erkenntnismöglichkeiten.

Über den VÖB
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 64 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit 1.890,4 Milliarden Euro 23 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2012). Mit rund 80.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit 49 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 24 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.

Weitere Informationen unter http://www.voeb.de

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