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Zu wenig Schlaf ist schlecht für Cholesterinwerte

Direkter Einfluss auf Gene - Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen


Schlafende Frau: Zu wenig Ruhe schadet Körper (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Schlafende Frau: Zu wenig Ruhe schadet Körper (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Helsinki (pte008/25.04.2016/10:30) Schlafentzug hat negative Auswirkungen auf die Cholesterinwerte und führt laut einer aktuellen Studie der finnischen Helsingfors Universitet http://helsinki.fi/en zu Veränderungen der Gene, die für die Regulierung der Cholesterinwerte verantwortlich sind. Dies könnte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

HDL-Werte entscheidend

Die Daten von zwei Bevölkerungskohorten haben zusätzlich gezeigt, dass Menschen, die unter Schlafentzug leiden, über weniger High-Density-Lipoproteine (HDL) verfügten, die als "gutes" Cholesterin gelten. HDL ist für die Entfernung des "schlechten" Cholesterins LDL aus den Arterien verantwortlich. LDL-Cholesterin trägt zu Atherosklerose bei, die das Risiko eines Herzanfalls und eines Schlaganfalls erhöhen kann. Daher sind gute HDL-Werte für die Herzgesundheit wichtig. Die Forscher führten Experimente und epidemiologische Untersuchungen durch.

An den Tests nahmen 21 Personen teil, die fünf Nächte lang unter kontrollierten Laborbedingungen schliefen. Bei 14 wurde die Schlafdauer auf vier Stunden pro Nacht beschränkt, die restlichen sieben durften ausreichend schlafen. Blutproben wurden von allen Teilnehmern genommen. Sie wurden auf Genexpression und die Lipoprotein-Werte untersucht. Im Vergleich mit jenen, die viel schliefen, verfügen die unausgeschlafenen Teilnehmer über eine verringerte Expression der Gene, die Lipoprotein kodieren und damit über eine verringerte Aktivität der Gene, die für die Regulierung der Cholesterinwerte verantwortlich sind.

Schlafentzug wirkt sich aus

Für den epidemiologischen Teil der Studie wurden die Daten von 2.739 Teilnehmern von zwei Bevölkerungsstudien analysiert. Bei der sogenannten DILGOM-Studie wurden Fragebögen zu den Schlafgewohnheiten ausgefüllt. Bei der zweiten Studie wurde erfragt, wie viele Stunden die Teilnehmer pro Nacht schliefen und wie viele Stunden sie brauchten, um sich ausgeruht zu fühlen. Ihre subjektive Schlafdauer wurde dann von ihrem subjektiven Schlafbedürfnis abgezogen. So sollte ermittelt werden, welche Teilnehmer unter Schlafmangel litten.

Bei der Analyse der Blutproben zeigte sich erneut, dass jene, die nicht ausreichend schliefen, über eine verringerte Genexpression verfügten und ihre HDL-Werte niedriger waren. Laut den Wissenschaftlern zeigen beide Analysen, dass bereits eine kurze Zeit des Schlafentzugs große Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Damit könne auch das erhöhte Krankheitsrisiko erklärt werden. Laut der Studienautorin Vilma Aho planen die Wissenschaftler jetzt zu erforschen, ab welchem Ausmaß des Schlafmangels es bereits zu Veränderungen kommt.

(Ende)
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