ptp20160607006 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

125 Jahre Hirntumor-Operation

1890 wurde erstmals ein Hirntumor operativ entfernt: Eine Sensation


Prof. Dr. Braun operiert am Klinikum Siegen (© fotoliaxrender - Fotolia)
Prof. Dr. Braun operiert am Klinikum Siegen (© fotoliaxrender - Fotolia)

Siegen (ptp006/07.06.2016/00:10) Das Diakonie Krankenhaus Jung-Stilling aus Siegen http://www.neurochirurgie-diakonie.de informiert: 125 Jahre ist es her, dass in Deutschland erstmals ein Hirntumor operativ entfernt wurde. Der Eingriff wurde am 21. November 1890 in Heidelberg von dem Chirurgen Vincenz Czerny durchgeführt. Für heutige Verhältnisse eine Sensation: Ihm standen keine Röntgenbilder zur Verfügung und die sterilen Bedingungen waren den aktuellen kaum vergleichbar. Der Patient wurde in eine damals übliche Narkose versetzt, der Mediziner öffnete die Schädeldecke mit einem Knochenbohrer und entfernte das betroffene Gewebe erfolgreich. Der Patient überlebte und trug keine Schäden davon.

Die Operation wurde aufgrund der Vermutung durchgeführt, dass verschiedene körperliche Beeinträchtigungen, in diesem Fall eine Gehbehinderung, ihre Ursache im Gehirn haben. Alleine anhand der Einschränkung lokalisierte der Mediziner die Lage des Tumors. Er lag richtig: Die Geh- und Arbeitsfähigkeit des Patienten wurde durch den Eingriff wieder hergestellt.

Tumor-Operation in Siegen und im Einzugsbereich Köln/Bonn

Der Erfolg bestätigte die Vermutung. Dennoch vergingen einige Jahrzehnte, bis sich der erste offizielle neurochirurgische Fachbereich an einer Universitätsklinik etablierte: Der erste Lehrstuhl an der medizinischen Fakultät wurde 1934 in an der Universität Würzburg gegründet, unter der Leitung von Wilhelm Tönnis. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass sich die Medizin verstärkt der Frage widmete, welche ursächlich ungeklärten körperlichen und geistigen Einschränkungen ihren Ursprung im Gehirn haben könnten. Seitdem wurden in der Hirntumorchirurgie beachtliche Fortschritte erzielt, aus welchen schließlich die Erkenntnisse der modernen Diagnostik und Operationsmethoden in der Neurochirurgie hervorgingen, wie sie auch im Diakonie Krankenhaus Jung-Stilling in Siegen zum Einsatz kommen.

Aktuelle Methoden in der Neurochirurgie

War eine solche Operation in den Anfangszeiten mit unvorhersehbaren Risiken und ungewissem Ausgang verbunden, kommen heute Diagnoseverfahren zum Einsatz, die eine genaue Lokalisierung des Tumors und eine Abgrenzung der umliegenden wichtigen Steuerungszentren im Gehirn erlauben. Hochmoderne Technologien begleiten auch den Eingriff selbst, was das Risiko erheblich einschränkt, wie Professor Dr. Veit Braun, Chefarzt am Diakonie Klinikum Siegen, weiß: "So tun wir alles dafür, dass unsere Patienten auch nach der OP dieselben sind wie zuvor."

(Ende)
Aussender: Diakonie Klinikum Jung-Stilling-Krankenhaus Neurochirurgische Klinik
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Veit Braun
Tel.: 0271/333 43 82
E-Mail: mail@webseite.de
Website: www.neurochirurgie-diakonie.de
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