ptp20161024009 Tourismus/Reisen, Handel/Dienstleistungen

Gösserbräu: Wanik vertraut den Töchtern

Welser Tourismus-Visionär setzt Ziele in nächster Generation um


Wels (ptp009/24.10.2016/09:00) "Wir Älteren haben eigentlich auch schon sehr kooperativ zusammen gearbeitet. Das ist in einer Stadt wie Wels sicher nicht die Regel. Aber unsere Nachfolgegeneration macht das jetzt noch ein Stück innovativer!" Hans-Jörg Wanik vom Hotel Gösserbräu weiß, wovon er spricht. Schließlich gilt er in der oberösterreichischen Messe- und Kongressstadt schon seit jeher als ausgesprochen aktiver Kooperationspartner - ohne Wenn und Aber, ohne Neid und Missgunst. Mit seinen Töchtern Anna, Juristin, und Eva, einer Betriebswirtin, ist ihm inzwischen auch die perfekte familiäre Nachfolge in dem netten historischen Drei-Sterne-Haus gelungen.

"Ich bin nur mehr der Coach", sagt Jörg Wanik. "Meine Töchter tragen die Verantwortung!" Dem Gösser-Wirt kann man das getrost so abnehmen. Denn auch wenn es rechtlich noch nicht vollzogen ist, sollte die Übernahme in nächster Zeit kein Problem darstellen. Loslassen ist offensichtlich nicht sein Problem: "Die Eva schupft das Hotel und den Weihnachtsmarkt und die Anna kümmert sich um die Finanzen und das Personal. Ich bin halt noch im Wirtshaus aktiv...". Übertriebene Eitelkeit kann man dem Gösser-Wirt nicht wirklich vorwerfen.

Was man Jörg Wanik jedoch getrost nachsagen kann, ist, dass er ein touristischer Vordenker ist. Ein Visionär durchaus, der zwar kompromisslos aber jederzeit sympathisch Ziele verfolgt. Wie auch damals zum Thema "Weihnachten". Bis nach Bergen in Norwegen ist er vor über zehn Jahren mit seiner Frau Margit gereist um das richtige für seinen Biergarten zu finden. Seither krönt das nordische Dorf im "Gösser-Biergarten-Advent" die Welser Weihnachtswelt praktisch. Mit vielen traditionellen Handwerksständen und netten Verkaufsbuden - alles nach dem Vorbild von Bergen gebaut! Alles in allem wurden laut Jörg Wanik inzwischen fast 500.000 Euro darin investiert. Obwohl das Gebäuder der Gösser-Brauerei gehört, hat die Familie in den letzten Jahrzehnten auch am und im Gebäude kräftig umgebaut und renoviert. Ohne allerdings den historischen Charakter in irgendeiner Weise anzugreifen.

Eva, die Betriebswirtin und in vierter Generation im Haus, das urkundlich erstmals im Jahre 1631 erwähnt wurde, arbeitet intensiv an der Auslastungssteigerung des Dreistern-Hauses, dessen Zimmer allerdings sicher Viersterne-Qualität haben. Die Dienstleistung des Familienbetriebes jedenfalls auch! "Unser Hauptgeschäft ist natürlich die Gastronomie. Aber mit unseren 21 Zimmern und einer derzeitigen Auslastung von etwa 70 Prozent über das Jahr, liegen wir nicht schlecht im Vergleich mit anderen Häusern." Und auch dafür gibt es Pläne: "Wir hoffen, dass wir die geplanten drei neuen Appartements in Kürze in Angriff nehmen können. Dann haben wir auch unser Betten-Angebot entsprechend qualitativ erweitert!"

Einig sind sich Vater und Tochter, wenn es um die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband und der Business Touristik Wels geht: "Als eher kleiner Familienbetrieb könnten wir im Konzert der großen Hotels ganz sicher so nicht mitspielen. Durch den gemeinsamen Auftritt und seit zwei Jahren auch mit dem gemeinsamen Anstrengungen für 'Green-Meetings', ist uns allen ein großer Wurf gelungen und wir werden nicht nur als Messestadt, sondern auch als Kongress- und Event-Location wahrgenommen und vielfach gebucht. Das ist auch für unser Dreisterne-Haus ein großer Vorteil!"

Allerdings: Wie in den anderen Familienbetrieben in Wels ist, gilt es auch im Gösserbräu an den Angeboten für die Wochenenden zu arbeiten. Und da kommt die Initiative des Tourismusverbandes im Rennrad-Segment gerade recht. "Allerdings", ist Jörg und Eva Wanik eines ganz wichtig, "wie bei der Welser Weihnachtswelt muss das rasch, hoch professionell und vor allem in seiner Konsequenz mit einer hohen Service-Qualität in der ganzen Stadt entwickelt und beim Kunden spürbar sein." Dass die energischen Waniks daran entsprechend mitarbeiten, braucht erst gar nicht bezweifelt werden...

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