Keine Steuergelder für Olympische Winterspiele in Tirol nötig
Prominent besetzte Diskussion über Pro und Contra im Businessclub Tirol in Wien
Wien (pts018/03.10.2017/13:00) "Das IOC zahlt uns eine Milliarde Dollar, wenn wir die Olympischen Winterspiele 2026 in Tirol durchführen. Wir brauchen keine Steuergelder", versicherte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel Montagabend in Wien bei einer prominent besetzten Podiumsdiskussion des Businessclub Tirol. Und: "Das IOC hat ein wirtschaftliches Interesse, in alpine Regionen zurückzukommen, sonst riskiert man, Zuschauer zu verlieren."
Mit Niki Hosp und Michael Hadschieff warfen sich gleich zwei beliebte Olympia-Sieger für die Bewerbung Tirols ins Zeug. Niki Hosp: "Eine Riesenchance für ganz Österreich", obendrein noch "gesund für alle", die - fasziniert von Olympia - selber mehr sporteln. Michael Hadschieff hat einst durchs Zuschauen bei den olympischen Spielen vor Ort zum Eisschnelllauf gefunden: "Das Wichtigste ist die Begeisterung für Sportevents, die wir in Tirol haben, siehe Hahnenkamm. Diesen Spirit spürt auch die Jugend, die dann bereit ist, selbst mehr zu tun und nicht nur die Daumen zu bewegen."
Für Top-Tourismusmanagerin Renate Danler ist das Ausrichten der Olympischen Winterspiele die "Jahrhundertchance" mit positiven Auswirkungen und Investitionen weit über den Tourismus hinaus: "Auch bei Start-Ups, Zulieferern, Sportartikel- und -bekleidungsfirmen, Logistik-Unternehmen und in der Kreativ-Szene könnte Olympia innovative Schübe auslösen." Tirol bietet dem IOC (Internationales Olympisches Komitee) die gewünschte Chance, von "bombastischen Spielen" a la Sotchi auf nachhaltige Spiele zurückzukommen, meint Markenexperte Christian Schölnhammer (Brand+ Markenentwicklung GmbH). "Die Einheimischen tragen das Sportsgen in sich. Wir haben gewachsene Strukturen und können smarte Lösungen bieten".
Auf so viel begeistere Pro-Stimmung am Podium reagieren manche im Publikum mit Skepsis. Souverän moderiert vom Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung Alois Vahrner tauchen die Sorgen auf: wird alles teurer, vor allem Mieten und Grundstückspreise? Werden neue Sportstätten extra für Olympia gebaut, die dann keiner braucht, siehe Rio? Muss das Land eine Garantie für die Durchführung abgeben? Der ÖOC (Österreichisches Olympisches Komitee)-Generalsekretär Peter Mennel bleibt firm: "Wir haben in Tirol alles, es werden ganz sicher keine neuen Sportstätten gebaut."
Für Julian Hadschieff, Präsident des Businessclub Tirol in Wien, sind die geäußerten Bedenken ein Ausdruck der Unzufriedenheit mit aktuellen sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen. "Wir haben die Gabe verloren, Chancen zu sehen und an das Positive zu glauben". Es sei ein riesiger Fehler, "würde Innsbruck und Tirol die Chance einer Olympiabewerbung nicht wahrnehmen."
Im Publikum gesichtet: Brigitte Jank (Präsidentin des Österreichischen Behindertensportverbandes), Fallschirmspring-Legende Sabina Knaus, Anton Luchner (Merck Serono), Martin Schaffenrath (Hauptverband der Sozialversicherungsträger), Günther Rupprechter (TU Wien), Erich Benischek (Blaue Lagune), Architekt Peter Lorenz (Lorenz Ateliers), Jörg Nairz (Nairz Architekten), Christoph Plank (WKO Außenwirtschaft Austria), Thomas Wallentin (Kunz Schima Wallentin RAE), Veronika Handl (Tirol Werbung), Nina Wackerle (Tourismusverband Kufstein), Andreas Ablinger (Salzraum hall livelocations) uvm.
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