pte20171005019 Handel/Dienstleistungen, Medien/Kommunikation

Digitale Bücher in Deutschland unterrepräsentiert

Nur knappes Viertel aller Deutschen liest wegen hoher Preise digital


E-Reader: Viele lesen lieber Bücher aus Papier (Foto: pixelio.de, Julien Christ)
E-Reader: Viele lesen lieber Bücher aus Papier (Foto: pixelio.de, Julien Christ)

Berlin (pte019/05.10.2017/11:30) Mit nur 23 Prozent liest gerade einmal ein knappes Viertel aller Deutschen digitale Bücher. Im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren ist der Anteil der E-Book-Leser an der Gesamtbevölkerung damit nahezu konstant geblieben. Das geht aus einer Umfrage unter 2.194 Personen ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands BITKOM http://bitkom.org hervor.

Junge lesen, Alte eher nicht

Vor allem die Jüngeren konsumieren digitale Bücher: 35 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen E-Books. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 27 Prozent und unter den 50- bis 64-Jährigen 24 Prozent. In der Altersgruppe ab 65 Jahren liegt der Anteil der E-Book-Leser nur bei acht Prozent. "Digitale Bücher kommen in Deutschland nicht recht vom Fleck - trotz zahlreicher ansprechender Angebote, Neuerscheinungen und einer steigenden Verbreitung mobiler Lesegeräte", so BITKOM-Präsident Achim Berg.

Der Experte macht die nach wie vor relativ hohen Preise für die Misere verantwortlich. Diese lägen zum Teil nur wenige Cents unter den Preisen der Print-Exemplare. "So bleibt das E-Book trotz seiner zahlreichen Vorteile zu wenig attraktiv im Vergleich zum klassischen gedruckten Buch", sagt Berg. Hintergrund für die leicht kostengünstigeren E-Books ist unter anderem die Ungleichbehandlung bei der Mehrwertsteuer. Die Steuer für E-Books liegt bei 19 Prozent, während auf gedruckte Bücher der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent fällig wird.

"Die Angleichung der Mehrwertsteuersätze von gedruckten und digitalen Büchern ist seit Jahren überfällig", sagte Berg. Eine Gleichbehandlung fordert auch die große Mehrheit von 73 Prozent der Bundesbürger. 42 Prozent der Nichtnutzer von E-Books finden die Lesegeräte zu teuer. Beinahe zwei Drittel (63 Prozent) bevorzugen die sinnliche Wahrnehmung von gedruckten Büchern. 38 Prozent wollen nicht auf einem Bildschirm lesen. Jedem Vierten (23 Prozent) sind die Lesegeräte zu kompliziert und jeder Fünfte (21 Prozent) würde E-Books gerne verleihen oder verschenken, was technisch nicht möglich beziehungsweise juristisch untersagt ist.

E-Reader bleiben Hauptmedium

Laut den Studienautoren machen E-Reader als Lese-Plattform 2017 nochmals einen großen Sprung nach vorne. 67 Prozent der E-Book-Leser nutzen Geräte wie Kindle, Tolino oder Kobo. Das ist ein Plus von mehr als 20 Prozentpunkten im Vergleich zum vergangenen Jahr. Damit liegen die E-Reader weiter auf Rang eins. "Durch nützliche Features, wie eine variabel einstellbare Schriftgröße, die integrierten Wörterbücher und die Suchfunktion für markierte Textstellen, können E-Reader besonders punkten. Dazu kommt natürlich das geringe Gewicht und die enorme Platzeinsparung im Regal", verdeutlicht Berg die aktuelle Entwicklung.

(Ende)
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