pte20180227001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Ursache von Insulinmangel bei Diabetes erforscht

Mangelnde Erzeugung beruht auf Defekten bei Sekretionsverstärkung


Insulin-Dosis: Diabetes-Ursache gefunden (Foto: Henrik Gerold Vogel, pixelio.de)
Insulin-Dosis: Diabetes-Ursache gefunden (Foto: Henrik Gerold Vogel, pixelio.de)

Padua (pte001/27.02.2018/06:00) Forscher des Istituto di Neuroscienze http://www.in.cnr.it und des ebenfalls zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Fisiologia Clinica http://ifc.cnr.it haben die Ursachen der mangelhaften Insulinausschüttung bei Diabetes-Patienten erforscht. Dabei wurden anhand eines Mathematikmodells erstmalig In-Vitro-Analysen mit Lebenduntersuchungen kombiniert.

Beta-Zellen-Defekt schuld

Die bei Diabetes überhöhten Blutzuckerwerte bringen vergrößerte Risiken bei Problemen an Herzkranzgefäßen, Augennetzhaut und Nieren mit sich. Dafür verantwortlich sind entweder eine unzureichende Wirkung des Insulins (Insulinresistenz) oder ein Defekt der Pancreas-Zellen (Beta-Zellen), indem diese nicht genügend Insulin erzeugen.

"Die am Beta-Zellen-Defekt beteiligten Vorgänge sind weitgehend unbekannt, da sich die bei den Laboruntersuchungen angewandten Methoden nicht für Lebenduntersuchungen eignen", erklärt Projektleiter Andrea Mari. Ihre Erforschung sei jedoch besonders wichtig, da diese als Diabetes-Typ 2 bekannte Stoffwechselkrankheit rund 90 Prozent der Fälle ausmache.

Verstärkungsmechanismen

Aus diesem Grund haben die italienischen Wissenschaftler ein mathematisches Modell entwickelt, das die Insulinbildung von gesunden Beta-Zellen simuliert. Dabei wurde wie bereits bei den In-Vitro-Analysen zwischen den Mechanismen der Aktivierung und denen der Amplifikation unterschieden. Das gleiche Modell wurde dann bei Lebendversuchen eingesetzt, wobei sich eine Deckungsgleichheit mit den Ergebnissen der Laboruntersuchungen ergab.

"Anhand der Übereinstimmungen konnten wir feststellen, dass beim Insulinmangel nicht die Defekte der Aktivierungsmechanismen, sondern jene der Verstärkungsmechanismen maßgebend sind", bestätigt Mari abschließend. Die Studie ist in Kooperation mit Forschern der Università di Pisa http://www.unipi.it und der University of Pitsburgh http://pitt.edu durchgeführt worden. Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift "Diabetes" veröffentlicht.

(Ende)
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