Emotionen lenken Kommunikationsverhalten
Neutrale Nachrichten werden laut Forschern der WU Wien deutlich seltener weiterverbreitet
Social Media: Emotionale News häufiger verbreitet (Foto: pixabay.com, geralt) |
Wien (pte022/15.01.2019/13:30) Emotionale Nachrichten werden signifikant häufiger weiterverbreitet als neutrale News. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien) http://wu.ac.at in ihren aktuellen Studien. "Dies wurde zum Beispiel auch bei der Detailauswertung zu den Ausschreitungen beim G20-Gipfel 2017 deutlich", so WU-Wien-Wissenschaftler Mark Strembeck.
"Undoing Hypothesis" bestätigt
Im Zuge der Analysen wurde im großen Maßstab die Existenz sogenannte "Undoing Hypothesis" in sozialen Medien nachgewiesen. "Dies bedeutet, dass auch in Bezug auf negative Ereignisse eine erstaunlich große Zahl an positiven Nachrichten versendet wird. Die 'Undoing Hypothesis' stammt aus dem Bereich der psychologischen Forschung und besagt, dass bei negativen Ereignissen dennoch in signifikantem Ausmaß positive Emotionen auftreten."
Laut Studienautor Strembeck ist der Grund hierfür vor allem der Versuch, positive Emotionen gewissermaßen als "Gegenmittel" gegen negative Emotionen einzusetzen. Aber auch der Einfluss von Social Bots wächst. Insbesondere bei polarisierenden Ereignissen, wie zum Beispiel Wahlen, versuchen sie die Diskussion mithilfe emotionaler Botschaften gezielt zu beeinflussen. Dem Experten nach hat sich zudem gezeigt, dass menschliche User generell eher der Grundstimmung einer Diskussion folgen, während Social Bots versuchen, die Stimmung durch entgegengesetzte Emotionen, sogenannten "Shifted Emotions" zu drehen.
Programmierschnittstellen genutzt
Im Rahmen des Projekts wurden mithilfe der öffentlichen Programmierschnittstellen, die von Facebook, Twitter und YouTube zur Verfügung gestellt werden, systematisch verschiedene Datensätze gesammelt. Die Sammlung der Daten umfasste Ereignisse, die vornehmlich als positiv wahrgenommen wurden (wie Feiertage oder Geburtstag eines Prominenten), als auch solche, die mehrheitlich als negativ wahrgenommen wurden (wie Terroranschläge oder Kriegshandlungen) und solche, die polarisierend wirken (wie Wahlen).
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