pte20190729004 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Gewinnzentrierte Chefs schaden Performance

Übertriebene Profitorientierung kostet nicht nur Respekt, sondern auch Loyalität Angestellter


Reine Gier: Das kommt nicht gut an (Foto: Alexas_Fotos, pixabay.com)
Reine Gier: Das kommt nicht gut an (Foto: Alexas_Fotos, pixabay.com)

Waco (pte004/29.07.2019/06:05) Allzu profitgeleitete Vorgesetzte können letztlich eher schlecht für das Unternehmen sein. Das legt eine Studie unter Leitung der Baylor University http://baylor.edu nahe. Denn eine übertrieben gewinnorientierte Mentalität kann Dienstvorgesetzte demnach den Respekt ihrer Mitarbeiter kosten, die daraufhin einfach nicht mehr ihr Bestes geben. Das wirkt sich der Studie nach selbst dann negativ auf die Performance aus, wenn die Angestellten selbst eigentlich auch klar profitorientiert denken.

Gewinn über alles kostet Leistung

"Vorgesetzte, die sich nur auf Gewinne konzentrieren, ohne sich um andere wichtige Dinge wie das Wohlergehen der Mitarbeiter oder ökologische beziehungsweise ethische Bedenken zu kümmern, erweisen sich als nachteilig für die Mitarbeiter", sagt Studienleiter Matthew Quade, Professor für Management. Das Verhältnis zwischen Vorgesetztem und Untergebenen sei dann von Misstrauen, Unzufriedenheit und mangelnder Zuneigung geprägt. "Letztendlich führt das zu Mitarbeitern, die Aufgaben weniger wahrscheinlich Aufgaben auf hohem Niveau erledigen oder über die Pflichterfüllung hinausgehen."

Das hat eine Befragung von 866 Probanden aus diversen Branchen ergeben, von denen die Hälfte Führungsaufgaben hatten und die andere Hälfte jeweilige Mitarbeiter waren. Die Analyse hat ergeben, dass Vorgesetzte mit stark profitorientierter Mentalität eben zu schlechten Beziehungen mit den Untergebenen führen, was letztlich dazu führt, dass die Mitarbeiter eine bestmögliche Leistung verweigern. Dieser Effekt ist zwar besonders stark, wenn die Angestellten wenig gewinnorientiert denken. Doch selbst wenn sie eine ausgeprägt profitorientierte Mentalität ( (bottom-line mentality, BLM) haben wie der Vorgesetzte, bleibt die Performance-Einbuße (BML) klar bemerkbar.

Profitorientierung nicht überbetonen

"Es scheint, dass selbst wenn Angestellte eine BLM bewahren, sie doch bevorzugen würden, dass ihre Manager sich neben dem Profit auch stärker auf interpersonelle Aspekte des Jobs konzentrieren, die gesündere soziale Austauschbeziehungen mit den Angestellten fördern", urteilen die Forscher. Sie warnen Unternehmen daher davor, Profit so stark zu betonen, dass das Wohlergehen der Mitarbeiter und Ethik zu kurz kommen. Wenn es zwingend erforderlich ist, die Gewinnorientiertheit stark zu betonen, solle man das zumindest mit Management-Techniken kombinieren, die positiv wirken, wie beispielsweise ethische Führung.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|