pte20200708025 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Google: Profit mit Corona-Verschwörungstheorien

Websites machen mit Werbeeinnahmen von Suchmaschine und Amazon heuer 25 Mio. Dollar


Corona: Gewinne durch Verschwörungstheorien (Foto: pixabay.com, Engin_Akyurt)
Corona: Gewinne durch Verschwörungstheorien (Foto: pixabay.com, Engin_Akyurt)

London (pte025/08.07.2020/12:30) Websites, die über das Coronavirus Verschwörungstheorien verbreiten, werden in diesem Jahr durch US-Tech-Giganten wie Google oder Amazon zumindest 25 Mio. Dollar (etwa 22 Mio. Euro) an Werbeeinnahmen einkassieren. Das ergibt eine Analyse des Global Disinformation Index (GDI) http://disinformationindex.org , einer Non-Profit-Organisation, die Internetseiten nach ihrer Transparenz bewertet.

Google Haupteinnahmequelle

"Viele Unternehmen sprechen öffentlich über ihr Engagement bei der Demonetarisierung von hasserfüllten und schädlichen Inhalten, besonders jetzt in der Pandemie. Diese Aussagen passen aber nicht zu dem, was unsere Daten uns sagen" zitiert "Bloomberg" GDI-Mitgründer Danny Rogers. Seiten, die dubiose Heilmittel gegen das Virus propagieren oder gegen Impfungen Stimmung machen, profitieren besonders stark.

Die Analysten des GDI haben zwischen Januar und Juni 480 englischsprachige Websites untersucht, die alle Verschwörungstheorien über die Pandemie verbreiten. Sie haben ermittelt, wie viel sie an Werbeeinnahmen von den Plattformen Google, Amazon und OpenX erhalten. Der Analyse zufolge wird Google im Jahr 2020 insgesamt 19 Mio. Dollar an diese Seiten verteilen. Mit 1,7 Mio. Dollar erhalten sie deutlich weniger von Amazon. Etwa zehn Prozent der Einnahmen kommen von der Werbeplattform OpenX.

Echte Schäden durch Theorien

Der GDI warnt davor, dass Verschwörungstheorien echte Schäden anrichten und im Falle des Coronavirus sogar Leben kosten können. Plattformen dürfen solche Gerüchte nicht finanziell fördern, auch wenn das unabsichtlich passiert. Einer früheren Analyse des GDI zufolge machen Fake-News-Seiten mit Werbungen jedes Jahr etwa 235 Mio. Dollar (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20190923013 ).

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