DVD-Schnelltest für COVID-19 entwickelt
Neues kostengünstiges System erkennt Antikörper und virusspezifische Antigene
"COMBO-SARS-CoV-2": Virustest im Scheibenformat (Foto: upv.es) |
Valencia (pte003/21.12.2020/06:10) Forscher der Universitat Politècnica de València (UPV) http://upv.es haben mit "COMBO-SARS-CoV-2" ein System entwickelt, das schnelle, günstige COVID-19-Tests auf Basis der DVD-Technologie verspricht. Serum- oder Speichelproben kommen dabei auf eine Proben-Disc, das passende Lesegerät weist dann in unter 30 Minuten Antikörper und virusspezifische Antigene nach. Ein Test soll mit dem System keine zwei Euro kosten.
Mirofluidik-Scheiben
"Es ist ein semi-automatisches System, bestehend aus einer Mikrofluidik-Scheibe und einem Lesegerät, das auf DVD-Technologie basiert", sagt UPV-Chemieprofessor Ángel Maquieira. Statt Musik oder Daten auszulesen, führt das Lesegerät in diesem Fall Tests an kleinen Mengen Speichel oder Blutserum durch. Bestimmte Antikörper und COVID-19-spezifische Antigene beeinflussen dabei das optische Signal so, dass ein Nachweis möglich ist. Bei positiven Tests ermittelt das System zudem die genaue Konzentration der Biomarker. Bis zu sechs Proben passen dabei auf eine der Scheiben, die gleichzeitige Analyse dauert weniger als eine halbe Stunde.
Die Forscher haben Prototypen des Systems in einer Doppel-Blind-Studie getestet und sind mit der Leistung und Genauigkeit zufrieden. "Die Resultate liefern sehr wertvolle Information über asymptomatisch positive Individuen, die es sowohl mit hoher Sensitivität und Selektivität von nicht-infizierten Personen als auch von jenen mit anderen Infektionen wie der saisonalen Grippe unterscheidet", meint Maquieira.
Günstige Massentests
"Das entwickelte System wird schnelle und automatisierte Viren-Diagnostik ermöglichen, zu viel geringeren Kosten als die derzeit gebräuchlichen Kits", ist UPV-Chemieprofessor Sergi Morais überzeugt. Die Herstellung eines Disc-Lesegeräts kostet 250 Euro, auch die Test-Scheiben sind laut Maquieira sehr günstig. "Ihre Fertigung kann leicht für die Massenproduktion hochskaliert werden", betont er.
Während schon der etwas sperrige Name COMBO-SARS-CoV-2 verrät, dass das System für die aktuelle Pandemie entwickelt wurde, ist es den Forschern zufolge viel breiter einsetzbar. "Es kann auch für andere Infektionserreger eingesetzt werden, wie Influenzaviren, Adenoviren und das respiratorische Synzytial-Virus, dem häufigsten Auslöser von Bronchiolitis bei Kindern unter zwei Jahren", erklärt Morais.
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