pte20210203003 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

3D-Bild der Haut in zehn Minuten herstellbar

Gerät der Nanyang Technological University erleichtert Diagnostik diverser Hauterkrankungen


Unscheinbarer Würfel: entwickelt eine spezielle Folie (Foto: ntu.edu.sg)
Unscheinbarer Würfel: entwickelt eine spezielle Folie (Foto: ntu.edu.sg)

Singapur (pte003/03.02.2021/06:10)

Forscher an der Nanyang Technological University (NTU) https://www.ntu.edu.sg haben ein elektrochemisches Gerät entwickelt, das innerhalb von zehn Minuten hochauflösende 3D-Bilder der Haut erstellt. Dazu nutzt es eine spezielle goldbeschichtete Folie. Die 3D-Karten versprechen die Möglichkeit, Hauterkrankungen besser einzuschätzen als normale 2D-Bilder. Auch könnte das kompakte Gerät die Versorgung in entlegenen Gegenden verbessern, da die Nutzung kein Expertenwissen erfordert und die Bilder Medizinern die Ferndiagnostik erleichtern.

Kompakt und günstig

Der 3D-gedruckte Prototyp des batteriebetriebenen Geräts ist sieben mal zehn Zentimeter groß und wiegt gerade 100 Gramm. „Es ist ein Beispiel einer einfachen, aber sehr effektiven Anwendung von Elektrochemie, da keine teure Elektronik-Hardware nötig ist", sagt Fu Xiaoxu, Doktorand am Fachbereich Zivil- und Umwelttechnik. Denn im Prinzip dient das Gerät einfach dazu, die goldbeschichtete Folie quasi wie einen Film zu entwickeln, nachdem diese auf eine zu untersuchende Hautstelle gedrückt wurde.

Beim Aufdrücken der Folie liefert nämlich Talg darauf einen Abdruck einer bis zu fünf mal fünf Zentimeter großen Hautstelle. Im Gerät ist eine Lösung, die dann einfach bei angelegter Spannung das Polymer PEDOT:PSS dort auf der Folie ablagert, wo sich kein Talg befindet. Das liefert letztlich eine 3D-Karte der Hautstelle, die Hautunebenheiten von bis zu zwei Millimetern Tiefe abbildet. Eben diese Karte kann dann helfen, beispielsweise die Schwere von Ekzemen oder Psoriasis einzuschätzen.Denkbar sei laut NTU auch, damit den Verlauf einer Wundheilung zu beobachten.

Mehr als nur eine Ergänzung

Das Gerät könnte bislang gebräuchliche diagnostische Verfahren ergänzen oder womöglich als günstige Alternative dienen. Immerhin ist das kompakte Ding nicht nur günstiger, sondern auch vielportabler als derzeit übliche Diagnosehilfen. „In ländlichen Regionen, die keinen leichten Zugang zu Gesundheitsversorgung haben, könnte nicht medizinisch ausgebildetes Personal damit Hautkarten erstellen", erklärt Grzegorz Lisak, NTU-Professor im Bereich Zivil- und Umwelttechnik. Diese könnten dann an Mediziner übermittelt werden, die anhand der 3D-Bilder eine Diagnose erstellen. Das Team hofft also, noch dieses Jahr klinische Studien zu starten.



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