pte20221107017 in Leben

Neue Giftschlangen in Kolumbien entdeckt

Morphologische und genetische Analysen durchgeführt - Erkenntnisse zur Gefahr durch Bisse


Neu entdeckte Krötenkopf-Lanzenotter Bothrocophias tulitoi sp. nov. (Foto: Juan Pablo Hurtado-Gómez)
Neu entdeckte Krötenkopf-Lanzenotter Bothrocophias tulitoi sp. nov. (Foto: Juan Pablo Hurtado-Gómez)

Frankfurt am Main/Dresden (pte017/07.11.2022/10:30)

Zwei neue Arten aus der Gattung der Krötenkopf-Lanzenottern (Bothrocophias) haben Forscher des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseen im Zuge der Neubeschreibung durch eine Sammlung des Nationalen Gesundheitsinstituts in Kolumbien entdeckt. Diese in dem südamerikanischen Land lebenden Giftschlangen sind noch nahezu unerforscht. Details wurden in "Vertebrate Zoology" publiziert.

Leben im Anden-Hochland

"Diese Giftschlangen gehören zu den rätselhaftesten und am wenigsten bekannten südamerikanischen Vipern. Der Mangel an Bothrocophias-Material in wissenschaftlichen Sammlungen sowie die Tendenz, die Arten dieser Gattung mit den häufigeren und weitverbreiteten Mitgliedern der Amerikanischen Lanzenottern (Bothrops) zu verwechseln, haben die taxonomische Bewertung dieser Gruppe erheblich erschwert", so Juan Pablo Hurtado-Gómez von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden.

Die beiden neuen Arten stammen aus dem Hochland der kolumbianischen Anden und wurden bislang mit der Art Bothrocophias microphthalmus verwechselt. Basierend auf morphologischen und genetischen Analysen wurden festgestellt, dass es sich um zwei bisher unbekannte Arten handelt. "Die neuen Arten unterscheiden sich in einer Reihe äußerlicher Merkmale, wie beispielsweise der Anordnung und der Anzahl ihrer Schuppen oder dem Farbmuster von Körper und Schwanz", verdeutlicht Hurtado-Gómez.

Giftwirkung sehr verschieden

Neben den beiden neuen Arten Bothrocophias myrringae sp. nov. und Bothrocophias tulitoi sp. nov. gelten auch alle anderen Tiere der untersuchten Gattung Bothrocophias als giftig. Die wenigen Angaben zur Giftwirkung bei Menschen reichen von leichten Verläufen mit kurz anhaltenden Schmerzen und leichten Schwellungen bis zu schweren Vergiftungen und vereinzelten Todesfällen. Die Klärung der Taxonomie der Krötenkopf-Lanzenottern hat somit erhebliche Auswirkungen auf die Behandlung von Giftschlangen-Bissen in den Andenländern.

(Ende)
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