pte20240531002 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Neuer Schwamm lindert Folgen von Ölunfällen

Hightech-Innovation aus Kanada saugt bei Tageslicht auf und gibt unter UV-Strahlung wieder ab


Schwamm: Er schluckt Öl und gibt es bei Bedarf wieder ab (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Schwamm: Er schluckt Öl und gibt es bei Bedarf wieder ab (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

St. John’s/Arlington/Saskatoon (pte002/31.05.2024/06:05)

Forscher der Memorial University of Newfoundland und der University of Texas-Arlington haben einen neuen Hightech-Schwamm zur Beseitigung einer Ölpest entwickelt. Je nach Beleuchtung saugt dieser Öl auf oder gibt es wieder ab. Das funktioniert sogar in kalten Gewässern, wie sie in Kanada vorherrschen. Der Schwamm wird von einem Aerogel gebildet, einem nanostrukturierten, offenporigen Material, das aus Zellulose hergestellt wird. Es wird zudem mit der lichtempfindlichen Substanz "Spiropyran" versetzt. Spiropyran ermöglicht dem Schwamm, zwischen ölabsorbierend und ölabweisend zu wechseln.

Druck und andere Wellenlängen

In beiden Fällen sind es Kapillarkräfte, die die Flüssigkeit aufsaugen. Während beim Küchenschwamm Druck nötig ist, um das Wasser aus den Poren zu entfernen, gelingt das beim ölaufsaugenden Schwamm durch Bestrahlung mit UV-Licht, so Baiyu Helen Zhang von der Memorial University of Newfoundland. Bei dieser Lichtfrequenz kann der Schwamm das Öl nicht mehr halten, es tropft einfach heraus.

"Als wir die Leistung des Ölbindemittels unter verschiedenen Umweltbedingungen testeten, stellten wir fest, dass es auch in einer kalten Umgebung eine sehr gute Leistung hat", verdeutlicht Xiujuan Chen von der University of Texas-Arlington und unterstreicht: "Das ist im Winter natürlich sehr hilfreich."

Energiereiche Röntgenstrahlen

Die Forscher haben die "Canadian Light Source" (CLS) an der University of Saskatchewan genutzt, um die Eigenschaften des Aerogels vor und nach der Bestrahlung mit sichtbarem und UV-Licht zu untersuchen. Die CLS ist Kanadas leistungsfähigstes Elektronensynchrotron, das energiereiche Röntgenstrahlen zur Untersuchung der Struktur von Materialien bereitstellt.

Ölunfälle verursachen regelmäßig schwere Schäden an den betroffenen Küsten und im Meer selbst, vor allem an den dort lebenden Tieren und Pflanzen. Die Kosten gehen oft in die Milliarden. Aus beiden Gründen ist es daher wichtig, das Öl so schnell wie möglich aus der Umwelt zu entfernen.



(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|