pte20230118002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Parkbesucher brauchen weniger Medikamente

Finnische Wissenschaftler weisen einen positiven Effekt auf die Gesundheit von Städtern nach


Lesen im Grünen: Wer Parks und Co besucht, braucht weniger Medikamente (Foto: StockSnap/pixabay.com)
Lesen im Grünen: Wer Parks und Co besucht, braucht weniger Medikamente (Foto: StockSnap/pixabay.com)

Helsinki (pte002/18.01.2023/06:00)

Stadtbewohner mit Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck und Asthma können ihren Medikamentenbedarf senken, wenn sie sich häufiger in Parks aufhalten. Das haben Forscher von vier finnischen Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen durch Auswertung der Antworten von 16.000 zufällig ausgewählten Einwohnern von Helsinki, Espoo und Vantaa herausgefunden. Sie wurden nach ihren Gewohnheiten zum Besuch von Parks, Wäldern, Zoos und anderen Grünflächen befragt.

Daten von 6.000 Personen

Die Probanden wurden zudem ersucht anzugeben, welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie regelmäßig einnehmen. Sie sollten auch sagen, wie oft sie, ohne ihre Wohnung zu verlassen, auf Grün- und Wasserflächen schauen, die aus ihren Fenstern zu sehen sind. Potenziell einflussreiche Faktoren wie Gesundheitsverhalten, Luftverschmutzung und Lärm sowie Haushaltseinkommen und Bildungsstand wurden ebenfalls berücksichtigt. 6.000 Personen beantworteten alle Fragen, die zur Grundlage der Studie wurden.

Diejenigen, die sich nicht vor die Tür wagen und die Natur nur beobachten, haben keine Minderbedarf an Medikamenten. Ganz anders der reale Besuch von Grünflächen. Die Forscher verglichen den Medikamentenbedarf von denen, die sich einmal pro Woche in die Natur begeben, mit dem von Probanden, die sich drei- bis viermal pro Woche dazu aufraffen. Letztere benötigten 33 Prozent weniger Medikamente für ihre psychische Gesundheit, 36 Prozent weniger gegen Blutdruckhochdruck und 26 Prozent weniger Asthmamedikamente.

Mehr Grün in Städten nötig

Laut den Forschern konnten Übergewichtige durch Besuche im Grünen nur wenig an ihrem Bedarf an Asthmamedikamenten ändern. Was die Forscher nicht wunderte. Fettleibigkeit sei ein bekannter Risikofaktor. Die Auswirkungen des Besuchs von Grünflächen waren bei denjenigen mit dem niedrigsten jährlichen Haushaltseinkommen (unter 30.000 Euro) stärker. Der Bildungsstand hatte dagegen keinen Einfluss.

"Zunehmende wissenschaftliche Beweise, die die gesundheitlichen Vorteile der Exposition gegenüber der Natur belegen, sollten dazu führen, das Angebot an Grünflächen in städtischen Umgebungen zu erhöhen und ihre aktive Nutzung zu fördern", schlussfolgern die Autoren und ergänzen. "Das könnte eine Möglichkeit sein, Gesundheit und Wohlergehen von Städtern zu verbessern."

(Ende)
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