pte20240617004 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Politische Haltung beeinflusst den Einkauf

Neben Preis und Qualität spielen auch Haltungen von Unternehmen eine entscheidende Rolle


Einkauf: Bei Entscheidungen spielt die Politik mit (Foto: Artsy Solomon, pixabay.com)
Einkauf: Bei Entscheidungen spielt die Politik mit (Foto: Artsy Solomon, pixabay.com)

Chicago (pte004/17.06.2024/06:15)

Die Zahl der Menschen, die bestimmte Markenprodukte aufgrund ihrer eigenen politischen Einstellung kaufen oder boykottieren, ist im vergangenen Jahr von 58 auf 60 Prozent gestiegen, so die jüngste Ausgabe des jährlichen Vertrauensbarometers der US-PR-Firma Edelman. Mehr als 71 Prozent der befragten Verbraucher sind der Meinung, dass Unternehmen bei kontroversen Themen Partei ergreifen sollten.

Wahlausgänge bereiten Sorgen

An der sechsten Online-Umfrage dieser Art haben 15.000 Verbraucher in 15 Ländern teilgenommen, darunter Frankreich, Saudi-Arabien, das Vereinigte Königreich und die USA. In zahlreichen Ländern finden 2024 Wahlen statt. 79 Prozent der Befragten bereitet der Ausgang dieser Abstimmungen Sorge. Mehr als einer von drei Befragten weltweit will Marken boykottieren, die als Unterstützer einer Seite im Gaza-Krieg angesehen werden.

In den USA glaubt fast jeder zweite Verbraucher, dass mindestens die Hälfte der Unternehmen mit Markenartikeln eine politische Ausrichtung haben. Das ist ein höherer Anteil als in Indien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dass Unternehmen, die in einem Konflikt wie dem Gaza-Krieg als Unterstützer einer der beiden Seiten angesehen werden, Kunden verlieren, die auf der anderen Seite stehen, erscheint folgerichtig.

Überraschend ist aber, dass viele Menschen auch Produkte von Unternehmen boykottieren, die sich politisch nicht festlegen. Die gute Hälfte der Verbraucher geht davon aus, dass eine Marke etwas verheimlicht, wenn sie nicht sagt, wie sie zu gesellschaftlichen Problemen steht. Auch der Rechtsruck in einigen Ländern spiegelt sich in den Umfrageergebnissen wider: 61 Prozent der Befragten in Frankreich, die sich mit der politischen Rechten identifizieren, kaufen mittlerweile eher französische als ausländische Marken.

Unternehmen in der Zwickmühle

Unternehmen, die Konsumwaren herstellen, so die Studienautoren von Edelman, befinden sich damit in der Zwickmühle. Wenn sie schweigen, werden sie bestraft. Und wenn sie sich festlegen, verlieren sie diejenigen als Kunden, die auf der anderen Seite stehen. Milch, Schuhe, Tomaten und Möbel werden so politisch, heißt es abschließend.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|