Portabler Test erkennt COVID-Mutanten
"Nirvana" findet auch andere Viren und schafft schnelle Analyse von 96 Proben in einem Schritt
Test-Koffer: Verspricht zuverlässige COVID-Erkennung (Foto: Mo Li/KAUST) |
Thuwal/La Jola (pte008/02.04.2021/12:30)
Mit einem neuartigen Schnelltest lassen sich 96 Proben, die mit Tupfern aus der Nase gezogen worden sind, auf Covid-19 testen, und das innerhalb von drei Stunden. Erste Ergebnisse liegen bereits nach 15 Minuten vor. Das Gerät ist zudem in der Lage, Infektionen zu erkennen, deren Symptome denen von Covid-19 ähneln, wie Influenza A und das Adenovirus. Das Verfahren haben Juan Carlos Izpisua Belmonte vom Salk Institute for Biological Studies https://www.salk.edu/ in La Jolla in Kalifornien und Mo Li, mittlerweile Assistenzprofessor an der für Biowissenschaften an der King Abdullah University of Science and Technology https://www.kaust.edu.sa/en (KAUST) im saudi-arabischen Thuwal entwickelt, der zuvor in La Jolla geforscht hatte.
[b]Gleichzeitige Suche nach mehreren Genen[/b]
Li hatte die Idee, statt der Polymerase-Kettenreaktion, bei der ein kurzer DNA-Strang vervielfältigt wird, indem die Erbinformation starken Temperaturschwankungen ausgesetzt werden, eine Methode namens Recombinase Polymerase Amplification (RPA) zu nutzen. An Stelle von Temperaturänderungen werden bestimmte Proteine eingesetzt, um das gleiche Ziel zu erreichen. Gemeinsam mit seinem Kollegen in La Jolla gelang es Li, das Verfahren anwendungsreif zu machen. Dazu kommt, dass mit RPA längere DNA-Abschnitte kopiert und gleichzeitig nach mehreren Genen gesucht werden kann, also nach anderen Krankheitsursachen.
[b]Gerät erkennt auch gefährlichere Mutationen[/b]
„Wir haben schnell erkannt, dass wir mit dieser Technik nicht nur Covid-19, sondern auch andere Viren gleichzeitig erkennen können", sagt Li. Gemeinsam entwickelten die Forscher ein Gerät, das in einen kleinen Koffer passt. Sie nannten es Nirvana, kurz für nanopore sequencing of isothermal rapid viral amplification for near real-time analysis. Das Gerät ist auch in der Lage, die gefährlicheren Mutationen etwa aus Großbritannien und Südafrika zu identifizieren.
Die Forscher testeten das Gerät an zehn Proben, die nachweislich Covid-19 enthielten, 60 weiteren, deren Virenbefall unbekannt war, sowie mit kommunalen Abwässern, die Viren enthalten können. In allen Fällen gab das Gerät korrekt Aufschluss über den Virenbefall beziehungsweise die Virenfreiheit. Es könne beispielsweise an Schulen und Flughäfen zur Virenschnellerkennung eingesetzt werden. Ob sich allerdings ein Unternehmen findet, das das Gerät marktreif macht ist offen.
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