pte20221025001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Protein gegen Autoimmunerkrankungen kreiert

Anzahl sogenannter regulatorischer T-Zellen lässt sich laut Johns Hopkins University erhöhen


Zellen: Forscher entwickeln ein Protein gegen Autoimmunerkrankungen (Bild: jhu.edu)
Zellen: Forscher entwickeln ein Protein gegen Autoimmunerkrankungen (Bild: jhu.edu)

Baltimore (pte001/25.10.2022/06:00)

Forscher der Johns Hopkins University (JHU) haben ein Protein gegen Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Diabetes, Rheuma, Psoriasis (Schuppenflechte) und Multiple Sklerose entwickelt. Das neue Protein erhöht die Anzahl sogenannter regulatorischer T-Zellen (Treg-Zellen). Diese helfen, solche Störungen zu verhindern.

Gestörtes Gleichgewicht

"Treg-Zellen sind entscheidend, um unser Immunsystem im Gleichgewicht zu halten. Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, können Menschen Autoimmunerkrankungen entwickeln. Wir konnten zeigen, dass dieses Molekül hilft, Autoimmunkrankheiten zu verhindern", so JHU-Assistenzprofessorin Jamie Spangler. Das Molekül sei eine Verschmelzung des Interleukin-2-Zytokins, das zur Krebsbehandlung eingesetzt wird, und des Antizytokin-Antikörpers F5111, der bei der Behandlung von Immundefekten hilft. Bei Tests mit Mäusen habe das Molekül eine signifikante Wirkung erzielt. "Treg-Zellen unterdrücken den Angriff auf das eigene Immunsystem", so Spanglers Doktorand Derek VanDyke.

Weil Symptome von Autoimmunerkrankungen eine Folge der Fehlfunktion des körpereigenen Abwehrsystems sind, kann die Unterdrückung dieser Reaktion dazu beitragen, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern, sagen die Entwickler. Da Früherkennung und Prävention jedoch nicht immer möglich seien, sollen künftige Arbeiten die Möglichkeit untersuchen, diesen Ansatz zur Behandlung von bereits ausgebrochenen Autoimmunerkrankungen zu verwenden. Obwohl bekannt ist, dass die Genetik eine Rolle bei der Entwicklung dieser Störungen spielt, konzentrieren sich Präventions- und Behandlungsansätze bisher weitgehend auf externe Faktoren wie Ernährung und Umwelt.

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