Raupenpilz hemmt Krebswachstum effektiv
Signalweg der Tumorzellen ist laut der School of Pharmacy der University of Nottingham gestört
Chinesischer Raupenpilz: effektives Mittel gegen Krebswachstum (Foto: Daniel Winkler) |
Nottingham (pte002/11.11.2024/06:05)
Eine aus dem Chinesischen Raupenpilz gewonnene Chemikalie ist ein wirksames Mittel gegen Krebs. Wissenschaftler der School of Pharmacy der University of Nottingham haben jetzt den Grund dafür herausgefunden. Das Präparat mit dem Namen "Cordycepin" interagiert mit bestimmten Genen, sodass Signalwege für das Wachstum von Tumoren unterbrochen werden.
Aus der traditionellen Medizin
Die Raupenpilze sind in Asien als gesundes Nahrungsmittel und traditionelle Medizin bekannt. Cordycepin, das von Cordyceps militaris produziert wird, ein hübscher orangefarbener Pilz, der Raupen befällt, hat sich in einer Reihe von Studien bereits als vielversprechendes Krebsmedikament erwiesen. Aber bisher war unklar, wie es wirkt.
Mithilfe von Hochdurchsatzverfahren hat das Forscher-Team die Auswirkungen von Cordycepin auf die Aktivität von tausenden Genen in mehreren Zelllinien gemessen. Sie verglichen die Auswirkungen von Cordycepin mit denen anderer Behandlungen, die in Datenbanken hinterlegt sind - und zeigten, dass es in allen Fällen auf die wachstumsfördernden Signalwege der Zelle wirkt.
Genauer Blick in die Tumorzelle
Durch die Untersuchung der Vorgänge von Cordycepin in der Zelle hat das Team bestätigt, dass Cordycepin in Cordycepin-Triphosphat umgewandelt wird, das sich als wahrscheinliche Ursache für die Auswirkungen auf das Zellwachstum erweist und damit als das Molekül, das Krebszellen direkt beeinflusst.
"Wir erforschen seit einigen Jahren die Auswirkungen von Cordycepin auf eine Reihe von Krankheiten und kommen mit jedem Schritt dem Verständnis näher, wie es als wirksame Behandlung eingesetzt werden könnte. Eine der aufregenden Entwicklungen ist, dass es einfacher und kostengünstiger geworden ist, diese sehr großen Experimente durchzuführen, sodass wir Tausende von Genen gleichzeitig untersuchen konnten", so Erbbiologin Cornelia de Moor.
Und die Forscherin führt weiter aus: "Unsere Daten bestätigen, dass Cordycepin ein guter Ausgangspunkt für neuartige Krebsmedikamente ist." Jetzt gehe es darum, das natürliche Präparat zu synthetisieren und seine Wirkung eventuell noch zu verbessern. Bei einer breiten Anwendung könnte es zu Nachschubproblemen kommen, heißt es abschließend.
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