pte20240123004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Sepsis: Neue Kriterien für Kinder vorgestellt

Verbesserte Merkmale zu Dysfunktionen weltweit einsetzbar - Auch Vorteile für Forschung selbst


Krankenhausbett: Kinder bei Sepsis nicht wie Erwachsene zu behandeln (Foto: pixabay.com, Myléne)
Krankenhausbett: Kinder bei Sepsis nicht wie Erwachsene zu behandeln (Foto: pixabay.com, Myléne)

Aurora (pte004/23.01.2024/06:10)

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Tell Bennett von der University of Colorado School of Medicine hat neue diagnostische Kriterien für Sepsis bei Kindern veröffentlicht. Dabei handelt es sich um das erste Update der Definition dieser Erkrankungen sei fast 20 Jahren. Die neuen Kriterien sollen weltweit für die Diagnose einer Sepsis bei Kindern und von septischen Schocks eingesetzt werden.

2016 wurde eine neue Definition für die Sepsis veröffentlicht. Kinder wurden dabei nicht berücksichtigt, da ihre Körper auf eine Erkrankung anders reagieren als Erwachsene. Dazu gehört, wie ihr Immunsystem versucht, die Infektion zu bekämpfen und wie sich ihre Physiologie bei einer Organdysfunktion verändert.

Abfall des Blutdrucks

Erwachsene Patienten mit einer Sepsis erleiden relativ früh einen Abfall des Blutdrucks. Verantwortlich dafür sind die Veränderungen des Tonus der Blutgefäße. Bei Kindern bleibt dieser Tonus viel länger erhalten, sie erreichen erst dann die Schwelle zu einer sehr schweren Erkrankung. Die Taskforce der Society für Critical Care Medicine versuchte daher, diese Kluft zwischen den Kriterien bei Erwachsenen und Kindern zu überbrücken.

Dafür haben sich die Forscher Daten von zehn entsprechenden Standorten auf der ganzen Welt angesehen. Zusätzlich zu den USA waren auch Bangladesch, China, Kolumbien und Kenia vertreten. Da in einem Umfeld mit geringeren Ressourcen mehr Kinder an den Folgen einer Sepsis sterben, war es besonders wichtig, Kriterien zu entwickeln, die überall nützlich sein können.

Infos auf jeder Ebene

Laut Bennett wurden für die Analyse der Daten solide Methoden des maschinellen Lernens eingesetzt, um für medizinisches Personal auf jeder Ebene entscheidende und zuverlässige Infos zur Verfügung zu stellen. Die Bandbreite reicht dabei von einem Mitarbeiter vor Ort in Afrika bis hin zum Personal einer Intensivstation mit großen Ressourcen. Die aktualisierten Kriterien enthalten jetzt Werte zu einer Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, Neurologie- und Gerinnungsdysfunktion.

Für die Entwicklung dieser Werte haben die Experten sehr umfangreiche, internationale Daten berücksichtigt. Sie stammten unter anderem von mehr als drei Mio. Gesundheitsakten aus zehn Ländern in vier Kontinenten. Die neuen Kriterien werden auch für die Erforschung der Sepsis an sich von Bedeutung sein, heißt es. Dabei geht es laut Bennett vor allem um das Vertrauen in die Integrität der Patientenkohorte. Die Forschungsergebnisse wurden in "JAMA" veröffentlicht.

(Ende)
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