pte20240531015 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Sexuelle Gewalt: Online über 300 Mio. Kinder betroffen

Schottische Forscher belegen globales Problem und warnen vor Ausbreitung dieser versteckten Pandemie


Mädchen: Fragwürdige Kontaktversuche nehmen zu (Foto: pixabay.com, Tumisu)
Mädchen: Fragwürdige Kontaktversuche nehmen zu (Foto: pixabay.com, Tumisu)

Edinburgh (pte015/31.05.2024/11:30)

Jährlich werden weltweit mehr als 300 Mio. Kinder online Opfer von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch. Minderjährige in jedem Klassenzimmer, in jeder Schule und in jedem Land sind von dieser versteckten Pandemie betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Into the Light" vom Childlight Global Child Safety Institute der University of Edinburgh. Die Forscher haben mit Statistiken erstmals nachgewiesen, dass dieses Problem weltweit besteht. Die Zahlen weisen auch für Interpol auf eine gegenwärtige Gefahr für die Kinder dieser Welt hin.

Eines von acht Kindern

Mit rund 302 Mio. jungen Menschen wurde eines von acht Kindern im vergangenen Jahr Opfer eines nicht einvernehmlichen Aufnehmens, Teilens oder anderen Kontaktes mit Bildern und Videos sexuellen Inhalts. Zudem kamen rund 300 Mio. Kinder im Internet mit entsprechenden Aufforderungen in Kontakt. Dabei kann es unter anderem zu unerwünschten Sexgesprächen wie nicht einvernehmlichem Sexting, unerwünschten sexuellen Fragen oder der Aufforderung nach sexuellen Handlungen. Diese stammen entweder von Erwachsenen oder anderen Jugendlichen. Außerdem kommt es zu Sextortion, bei der Geld für das Geheimhalten von Fotos eingefordert wird.

In den USA gibt einer von neun Männern zu, dass er Kinder online sexuell belästigt hat. In Großbritannien liegt dieser Wert bei sieben Prozent und in Australien bei 7,5 Prozent. In allen drei Ländern gaben zudem noch viel mehr Männer zu, dass sie derartige Taten begehen würden, wenn diese geheim blieben. Childlight-CEO Paul Stanfield betont, dass diese Krise als Problem der öffentlichen Gesundheit anzusehen ist: "Die Kinder können nicht warten." Dem stimmt auch Stephen Kavanagh, der Executive Director von Interpol, vollständig zu. Er hält eine verstärkte weltweite Zusammenarbeit auf vielen Ebenen für dringend erforderlich.

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