pte20240611002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Soziale Ängste führen oft zu Suizidgedanken

Jugendliche sind laut der University of East Anglia nach der Pubertät am stärksten gefährdet


Verzweifelt: Soziale Ängste führen verstärkt zu Depressionen (Foto: Holger Langmaier, pixabay.com)
Verzweifelt: Soziale Ängste führen verstärkt zu Depressionen (Foto: Holger Langmaier, pixabay.com)

Norwich/London/Oxford (pte002/11.06.2024/06:05)

Unter stärkeren sozialen Ängsten leidende Jugendliche haben zwei Jahre später mit größerer Wahrscheinlichkeit Suizidgedanken und andere depressive Symptome, so eine von der University of East Anglia geleitete Studie. Das verdeutliche die dringende Notwendigkeit frühzeitiger Interventionen zur Bekämpfung der sozialen Ängste bei jungen Menschen, fordert Kenny Chiu, klinischer Dozent für klinische Psychologie.

Frühzeitige Behandlung nötig

"Soziale Angststörung beginnt oft in der Pubertät und äußert sich als intensive Angst und Unbehagen in sozialen Situationen. Unsere Studie liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie soziale Angstsymptome das Risiko für die Entwicklung anderer wichtiger psychischer Gesundheitsprobleme erhöhen können, wenn sie nicht behandelt werden", so Chiu.

"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die frühzeitige Behandlung sozialer Ängste entscheidend sein könnte, um die Entwicklung von Suizidgedanken und anderer depressiver Symptome zu verhindern", ergänzt Zweitautor Argyris Stringaris, Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie am University College London.

Daten von 2.400 jungen Menschen

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass soziale Ängste eine wichtige Rolle beim anhaltenden Auftreten depressiver Symptome bei Jugendlichen spielen", so Eleanor Leigh, Honorarprofessorin für klinische Psychologie an der University of Oxford, die an der Studie mitgearbeitet hat.

Für die Studie haben die Forscher Daten von mehr als 2.400 junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren aus den Regionen London und Cambridgeshire analysiert, die im Wellcome Trust Neuroscience in Psychiatry Network (NSPN) zu finden waren. "NSPN hat robuste Daten zur Verfügung gestellt, die für Forscher im Bereich der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zugänglich sind", erklärt Chiu.

Die Teilnehmer wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren untersucht, einmal zu Beginn, ein weiteres Mal ein Jahr später und ein letztes Mal am Ende der zwei Jahre. Dabei zeigte sich eine erschreckende Kongruenz zwischen dem Aufkommen von sozialen Ängsten und spätere Suizidgedanken sowie anderen depressiven Erscheinungen.

(Ende)
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