Studienstart mit Visionen einer Schule der Zukunft

"Welcome Days" für Erstsemestrige an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich

Baden (pts003/03.10.2021/20:30) Mit einem völlig neuen Konzept starten die Studierenden des Bachelorstudiums Primarstufe in ihr erstes Semester: Sie sollen schon zum Studienbeginn ihre Vision für eine Schule im Jahr 2040 entwickeln.

175 Studierende haben gestern an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich ins erste Semester des Bachelorstudiums Primarstufe gestartet. So viele wie fast nie zuvor in einem Jahr. Doch geht es im neuen Konzept für die Willkommenstage an der PH NÖ nicht um Quantität, sondern viel mehr um Qualität. Jeweils zwölf Studierende werden die ersten Tage ihres Studiums als Kleingruppe von jeweils einem*r Mentor*in und einem*r Studierenden der höheren Semester intensiv betreut. Sie sollen in vier Tagen ihre Vision von Schule im Jahr 2040 entwickeln: Was braucht es, damit Kinder ihre Neugier, ihre Begeisterungsfähigkeit und die Lust am Lernen nicht verlieren? Wie können Lehrkräfte Schüler*innen dabei unterstützen, ihre Interessen und Leidenschaften zu bewahren und weiter auszubauen?

12 Stationen im Parcours

Als Hilfestellung für die Entwicklung ihrer "Wunschschule" bewegen sich die Teams mit ihren Mentor*innen und studentischen Begleiter*innen auf dem Hochschulgelände und besuchen zwölf Stationen. Dort werden sie mit jeweils einem wichtigen inhaltlichen Schwerpunkt der Hochschule kognitiv und emotional konfrontiert. "Damit soll Studierenden der Zugang zu verschiedenen Modi der Welterklärung bewusst gemacht und Multiperspektivität gefördert werden. Eine Diskursebene soll sich etablieren, die Relevanz und Reichweite, Form und gesellschaftliche Bedeutung bestimmten Fachwissens abwiegt beziehungsweise in Frage stellt", erklären Christine Schörg und Monika Prenner, die das Konzept für die Welcome Days gemeinsam mit dem Rektorat und Lehrenden der Hochschule entwickelt haben.

Zukunft wird von Menschen erzeugt

Zum Auftakt am Freitag begrüßten Vizerektor Norbert Kraker und Vizerektorin Elisabeth Windl gemeinsam mit den Vorsitzenden der Studienvertretung die Erstsemestrigen im großen Hörsaal. Rektor Erwin Rauscher ging in seiner Einstiegsvorlesung auf das geflügelte Wort ein, der Unterricht müsse unser Schüler*innen in der Schule von heute auf die Welt von morgen vorbereiten. Er sehe dies als ungenau, "denn die Zukunft kommt nicht von selbst, sie wird von Menschen erzeugt. Mehr denn je übernimmt auch die Schule als Ganzes Mitverantwortung dafür, dass die jungen Menschen fähig sind, die Zukunft maßgeblich zu gestalten."

Zukunftsvisionen: Individualisierung und Digitalität

Visionen einer Schule der Zukunft haben die Studierenden durchaus schon am ersten Tag ihres neuen Studiums. Maria Malka aus Au am Leithagebirge etwa ist überzeugt, dass eine Schule der Zukunft noch viel stärker auf die Diversität der Kinder eingehen wird. Ihre Kollegin Raffaela Hofmann aus Neufeld an der Leitha wünscht sich, dass "Schule zu einem Ort wird, wo die Schülerinnen und Schüler nach vier Jahren herauskommen und noch immer voll motiviert sind und gerne lernen." Beide sind sich einig: "Die Zeiten der Null-Acht-Fünfzehn-Schule sind vorbei!"

So wie sie beide absolviert auch Philipp Hausleitner aus Neunkirchen das Bachelorstudium Primarstufe im zweiten Bildungsweg. Der studierte Gesundheitsmanager glaubt, dass in der Schule der Zukunft moderne Medien noch massiv an Relevanz zunehmen werden. Er möchte seinen zukünftigen Schüler*innen dabei helfen, verantwortungsvoll und kompetent mit diesen Medien umzugehen. Sein Kollege Florian Grabner aus Kirchschlag schließlich ist überzeugt, dass diese neuen Medien auch dazu beitragen, individuelles Lernen zu unterstützen.

Am Mittwoch, dem letzten Tag der "Welcome Days" werden die einzelnen Gruppen ihre Visionen im Rahmen einer Performance präsentieren.

Zum Fotoalbum: https://photos.app.goo.gl/z9FnuoyqFy9mdffGA

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