pte20240220002 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Team der Besten arbeitet nicht immer gut

Testergebnisse führen laut US-Management-Untersuchung oft nicht zum angestrebten Ziel


Bei der Arbeit: Die Besten der Besten sind noch längst kein gutes Team (Foto: pixabay.com/mwitt1337)
Bei der Arbeit: Die Besten der Besten sind noch längst kein gutes Team (Foto: pixabay.com/mwitt1337)

Ann Arbor/Chicago (pte002/20.02.2024/06:05)

Ein Team, zusammengestellt aus erstklassigen Fachleuten, muss nicht unbedingt erfolgreich sein, wenn die Auswahl mit Tests erfolgt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Scott Page von der University of Michigan und Lu Hong von der Loyola University Chicago.

Teamfähigkeit entscheidend

Bei der Einstellung von Mitarbeitern für Teams gehen viele Unternehmen davon aus, dass das beste Team aus den "besten" Einzelpersonen bestehen muss. Viele erstellen IQ-Tests, stellen Szenarien auf, vergeben Punkte für Bewerber oder entwickeln Kriterien, um die "Besten" zu ermitteln. Das gelingt auch, doch ob sie gut zusammenarbeiten, teamfähig sind und sich gegenseitig ergänzen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Die theoretische Lösung der Forscher besteht aus zwei Teilen. Erstens zeigen sie, dass bei Verwendung eines Tests untersucht werden sollte, wie ein Team aus Klonen dieser Person abschneiden würde. Das ist ein anderes Kriterium als die Frage, wie effektiv diese Person alleine ist. Zweitens sollte der Test untersuchen, wie ein Team von Klonen dieser Person bei selten gestellten Aufgaben abschneiden würde. Diese Aufgaben erfüllen die Regel "Ersetzen Sie den schlechtesten Teamspieler", was bedeutet, dass sich das Team verbessert, wenn der schlechteste Teamspieler ersetzt wird, wie bei einer Staffelmannschaft.

Einstellungskriterien überdenken

"Jemand, der geschickt darin ist, Fehler zu finden, würde nach den Kriterien des Klon-Teams schlecht abschneiden. Wenn man sie jedoch durch jemanden ersetzen würde, der bessere Codes schreibt, aber keine Fehler finden könnte, würde das Team wahrscheinlich schlechter abschneiden", so Page. Zwei Erkenntnisse aus der Forschung seien passend. Erstens könnte die Frage, wie ein Team von Klonen einer einzelnen Person abschneiden würde, genauso wichtig sein wie die Beurteilung, wie gut die Leute alleine sind.

Zweitens ist es Page zufolge wahrscheinlich keine gute Idee, ein Team auf der Grundlage der individuellen Leistung auszuwählen. "Unternehmen müssen bewusster darüber nachdenken, wie sie Mitarbeiter einstellen und Zulassungsentscheidungen treffen", sagt er. Ziel müsse es nicht sein, ein Team aus lauter Besten in Tests zusammenzustellen, sondern eine Konstellation aus Fähigkeiten, Erfahrungen, Wissen und Perspektiven zu erreichen.

(Ende)
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